Übersicht: PressemitteilungenErstellt am: 02.11.2022

Die Studie „DigiSep – Optimierung der Sepsis-Therapie auf Basis einer patientenindividuellen digitalen Präzisionsdiagnostik“ läuft seit März 2022 und soll die Frage klären, ob mit innovativer, digitaler Erregerdiagnostik Verbesserungen bei der Sepsis-Diagnostik und der anschließenden Behandlung erreicht werden können. Künftig beteiligen sich fünf weitere Studienzentren an der DigiSep-Studie.

Mit Hilfe digitaler Erregerdiagnostik können innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.500 Keime erkannt werden. So liegen sehr zeitnah präzise Informationen über die Art und Menge der Krankheitserreger im Blut vor, wodurch eine passgenaue Antibiotika-Therapie durchgeführt werden kann. Fünf neue Studienzentren beteiligen sich nun an der DigiSep-Studie: das Universitätsklinikum Heidelberg, die Medizinische Hochschule Hannover, das Universitätsklinikum Bonn, das Klinikum Heidenheim sowie die Universitätsmedizin Göttingen. Dies gab die DigiSep-Konsortialführung auf dem 2. Essener Sepsis-Symposium am 19. Oktober 2022 bekannt. Der Konsortialführer des mit 3,1 Millionen Euro geförderten DigiSep-Projekts ist die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Essen. Als Konsortialpartner sind der Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie & Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld, das Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) und das Institut für Medizinische Biometrie (IMBI) am Universitätsklinikum Heidelberg, die AOK Rheinland/Hamburg, die BARMER und die Techniker Krankenkasse (TK) an dem Projekt beteiligt. Das Biotechnologie-Unternehmen Noscendo steuert als technischer Partner seine digitale Diagnostikplattform DISQVER bei, die eine CE-Kennzeichnung für In-vitro-Diagnostika (IVD) besitzt.

Alle sieben Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an einer Sepsis – umgangssprachlich häufig Blutvergiftung genannt. Mit ca. 75.000 erfassten Todesfällen pro Jahr stellt die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Dabei wären mindestens 20.000 Sepsis-Fälle durch eine frühzeitige Erkennung, adäquate Präventionsmaßnahmen (wie z.B. Impfungen oder die Prophylaxe von Krankenhausinfektionen) sowie bessere Behandlungsmethoden vermeidbar. Kampagnen wie z.B. #DeutschlandErkenntSepsis oder Veranstaltungen wie das Essener Sepsis-Symposium klären über die verschiedenen Sepsis-Symptome, die Möglichkeiten zur Diagnosestellung sowie die aktuellen Behandlungs- und Präventionsmethoden auf. 

„Sepsis ist ein absoluter Notfall und muss als solcher frühestmöglich erkannt und behandelt werden. Dabei sind wir alle gefragt, da jeder Mensch, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand, ob zuhause oder im Krankenhaus, an einer Sepsis erkranken kann“, betont Prof. Dr. Thorsten Brenner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen und Leiter des DigiSep-Forschungsprojekts. „Von ganz besonderer Bedeutung ist es, die Diagnostik bei einer Sepsis zu verbessern. Wir freuen uns daher sehr darüber, weitere Partner für die DigiSep-Studie gewonnen zu haben.“

Neben den fünf Studienzentren sollen bis zu 20 weitere Kliniken, bei denen derzeit alle notwendigen Vorbereitungen für einen Studienstart getroffen werden, bis Anfang 2023 hinzukommen.

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Thorsten Schabelon
Leiter Stabsstelle Marketing und Kommunikation
Universitätsklinikum Essen
Telefon: 0201/723-3564 und 0170/9763183
E-Mail: thorsten.schabelon@uk-essen.de 

Universitätsmedizin Essen
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, Immunologie/Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften.