Übersicht: PressemitteilungenErstellt am: 13.09.2023

Mittlerweile wurden im WPE rund 4.000 Patientinnen und Patienten behandelt, die Hälfte davon Kinder. Die Betroffenen leiden meist an Tumoren, die gar nicht oder nicht vollständig operabel und von wichtigem, empfindlichen Gewebe umgeben sind, das besonders geschont werden muss. So erging es auch der 4.000. Patientin: Die 27-jährige Rumänin litt unter einem Knochentumor der Schädelbasis, der im Februar 2023 in ihrer Heimat diagnostiziert und im März dort operiert wurde. Mithilfe der Protonentherapie in Essen konnte eine lokale Kontrolle des verbleibenden Tumors erreicht werden, ohne Gewebe und Organe in der Nähe, unter anderem Hirnstamm, Rückenmark, Innenohr und Sehnerv, zu schädigen.

Bei der Bestrahlung mit Protonen – positiv geladene Teile von Wasserstoffatomen – lässt sich genau definieren, an welcher Stelle im Körper sie ihre volle Energie schlagartig abgeben. Nahezu nur dort schädigen sie die Krebszellen und verhindern weiteres Wachstum. Das ermöglicht eine höhere Strahlendosis und die Protonen können deutlich tiefer in das menschliche Gewebe eindringen.

„Die Essenerinnen und Essener schätzen sich sehr glücklich, ein solches Spitzenzentrum der modernen Krebstherapie in ihrer Stadt zu wissen – mit einer Expertise, die weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus ihresgleichen sucht. Als Stadtverwaltung sehen wir es als unsere Aufgabe, Einrichtungen wie dem WPE bestmögliche Standortbedingungen zu bieten“, so Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen. Darüber hinaus sei es natürlich Aufgabe der Gesundheitspolitik, den auskömmlichen Betrieb des WPE zu gewährleisten. 

„Das WPE steht für herausragende, am Menschen orientierte Spitzenmedizin und damit für die Kernkompetenz der Universitätsmedizin Essen“, erklärte die Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Essen, Bärbel Bergerhoff-Wodopia. „Ich freue mich darauf, die weitere positive Entwicklung der Protonentherapie am Standort konstruktiv zu begleiten.“   

„Das WPE ist einer der internationalen Leuchttürme der Universitätsmedizin Essen und ein Beleg dafür, wie wichtig technologischer Fortschritt für die Weiterentwicklung der Medizin ist. Es erweitert unser Leistungsspektrum in der Krebstherapie signifikant und leistet einen entscheidenden Beitrag zur onkologischen Präzisionsmedizin, die wir zu unseren zentralen Aufgaben als Universitätsmedizin zählen“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.  

„Bei der Bestrahlung von Schädelbasistumoren, Augentumoren und Tumoren im Kindesalter ist die Protonentherapie längst die Behandlung erster Wahl“, erklärt Prof. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie und Ärztliche Leiterin des WPE. „Nicht zuletzt durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem WTZ und anderen Kliniken ist es uns gelungen, unser Angebot für alle Altersgruppen kontinuierlich zu erweitern, etwa um die Bestrahlung des Prostatakarzinoms oder jüngst um die Behandlung bestimmter Augentumore.“

Pressekontakt

Universitätsmedizin Essen
Achim Struchholz
Leiter Konzernkommunikation
Tel.: 0201/723-2885
Mobil: 0171/167 38 77
achim.struchholz@uk-essen.de
www.uk-essen.de

Über die Essener Universitätsmedizin

Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten und rund 11.000 Mitarbeitenden das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, Immunologie/Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften.