Klinisches Ethik-Komitee (KEK)

Herzlich willkommen beim Klinischen Ethik-Komitee der Universitätsmedizin Essen. Wir sind ein interdisziplinär zusammengesetztes Gremium und möchten Ihnen im Folgenden unser Tätigkeitsfeld vorstellen. Dieses besteht aus Ethikberatung, Organisationsethik sowie Fort- und Weiterbildungsangeboten.

Der klinische Alltag fordert von allen Beteiligten immer wieder schwierige Entscheidungen. Die Möglichkeiten der modernen Medizin werfen manchmal nicht nur Fragen nach dem Machbaren, sondern auch nach dem ethisch Vertretbaren auf. Welche Therapieoptionen entsprechen dem Patientenwillen? Wer entscheidet für Patient:innen, wenn sie sich selbst nicht mehr äußern können? Wäre es aus ethischer Sicht angemessen, die intensive Therapie zu begrenzen?  

Hier kann es zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Dabei steht das Klinische Ethik-Komitee (KEK) der Universitätsmedizin Essen unterstützend und beratend zur Seite.

Das Ziel: ein offener und professioneller Umgang mit ethischen Fragen und ein Handlungskonsens, den alle mittragen können.

Ethikberatung

Ethik-Visite
Ethische Fragen identifizieren, Handlungsoptionen besprechen und damit Konfliktsituationen vorbeugen: Die Ethik-Visite ist ein regelmäßig stattfindendes, präventives Format auf mehreren Stationen der Universitätsmedizin Essen. Moderiert durch KEK-Mitglieder werden Patientinnen und Patienten unter ethischen Aspekten und der Beteiligung möglichst vieler Berufsgruppen besprochen.

Ethische Fallbesprechung
Kommt es bei der Behandlung von Patientinnen oder Patienten zu ethischen Konflikten kann eine Fallbesprechung durchgeführt werden. Alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen sowie Patient*innen selbst und ihre Angehörigen können diese anfordern. Speziell geschulte Ethik-Berater*innen moderieren eine ca. einstündige Besprechung, in der die unterschiedlichen Sichtweisen zusammengetragen und Handlungsoptionen ausgelotet werden. Medizinethische Prinzipien helfen, um miteinander zu einem begründeten Handlungskonses mit Empfehlungscharakter zu kommen.

Alle Anfragen und Daten werden vertraulich behandelt. Die Mitglieder des klinischen Ethik-Komitees sind dauerhaft zur Verschwiegenheit verpflichtet. In ihrer medizinethischen Beratungsarbeit sind sie unabhängig und nicht weisungsgebunden.

Organisationsethik

Ethische Fragen stellen sich manchmal wiederkehrend. Sie können patient:innenbezogen sein oder moralische Dimensionen des Unternehmens betreffen. In diesen Fällen kann das KEK diese beschreiben und in Absprache mit dem Vorstand ethische Leitlinien verfassen, die allen Kliniken der UME zur Verfügung gestellt werden. Um möglichst praxisrelevant zu arbeiten werden bevorzugt weitere Kooperationspartner aus dem Klinikum mit einbezogen, z.B. Intensiv- oder Palliativmedizin, Stabsstelle Entwicklung und Forschung in der Pflege, Seelsorge und Zentrale IT.

Beispielthemen sind Priorisierungsrichtlinien bei einer Pandemie, Therapiezieländerung, Dokumentationsprozedere bei schwer kranken Menschen oder um der Umgang mit Todeswünschen. Gerne sprechen Sie uns an, wenn Sie eine für Ihren Arbeitsbereich typische ethische Problematik sehen.

Fort- und Weiterbildung

Das klinische Ethik-Komitee bietet Fortbildungen zu medizin- und pflegeethischen Themen innerhalb der Universitätsmedizin Essen an. Die Inhalte werden regelmäßig in den bestehenden Aus-, Fort- und Weiterbildungsformaten vermittelt, als auch als inhouse-Schulung für Behandlungsteams durchgeführt. Themen können beispielsweise Therapiezielfindung am Lebensende oder Umgang mit Einwilligungsfähigkeit und Stellvertreterentscheidungen sein. Bei Schulungsbedarf zu einem klinisch-ethischen Thema kommen Sie gerne auf uns zu.

Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie mit uns in Kontakt treten möchten. Bitte sprechen Sie uns auch mit Ihren Anregungen und Wünschen rund um ethische Fragestellungen aus dem Behandlungsalltag im UKE an.

Lenkunsgruppe und Mitglieder

Das Klinische Ethik-Komitee (KEK) der Universitätsmedizin Essen wurde Anfang 2013 durch Vorstandsbeschluss gegründet. Mitglieder werden für vier Jahre berufen und arbeiten im Rahmen ihres Dienstes an der UME mit. Sie unterliegen der Schweigepflicht, sind ihrem Gewissen verpflichtet und im Hinblick auf Ihre Mitarbeit im KEK gegenüber keinem Gremium und keiner Person der Universitätsmedizin Essen weisungsgebunden. Hauptamtlich beschäftigt im KEK sind Lisa Graurock-Rosemeier (Leitung) und Eva Biller (stellvertretende Leitung). Drei Kolleginnen aus den Bereichen ärztlicher Dienst, Pflege und psychosozialer Dienst unterstützen zusätzlich; zu fünft bilden sie die Lenkungsgruppe des KEK.