Personalrats-Rundmail März 2024

Das kann ja eigentlich nicht so schwer sein
Während Corona haben alle UK-Beschäftigten kostenlos Mineralwasser bekommen. Dann wurde uns im Newsletter des Vorstands mitgeteilt, dass das wieder eingestellt wird. Nach einem Sturm der Entrüstung der Beschäftigten hieß es, dass es so nicht gemeint war. Jetzt können sich die Bereiche, die nicht sowieso Wasser geliefert bekommen, kostenfrei welches in der Kantine holen. Aber in ein paar Bereichen ist das problematisch, weil sie zum Beispiel außerhalb des Geländes liegen und eine Sonderregelung bräuchten. Uns sind fünf solcher Bereiche bekannt, die wir dem Vorstand schon vor über zwei Monaten gemeldet haben. Zwar wurde uns zwischendurch vom kommissarischen Kaufmännischen Direktor mitgeteilt, dass man an einer Lösung arbeite, aber für die Bereiche erkennbar passiert nichts. Mehrfache Mails an den kommissarischen Kaufmännischen Direktor aus den Bereichen blieben unbeantwortet, Erinnerungsmails ebenso.
Mitglieder des Personalrates haben diese Woche die Bereiche aufgesucht und nicht nur symbolisch ihre eigenen Mineralwasserrationen mitgebracht, sondern auch in einem Bereich eine Problemlösung herbeiführen können. Das hat vor Ort ganze 10 Minuten gedauert! Ein kurzes Video eines Kollegen aus dem WPE, das bei den Vor-Ort-Besuchen entstanden ist, finden Sie HIER.
 
 
Tarifvertrag Entlastung – Vorstand liefert nicht
Entlastungsmodell 1: Die Einführung eines digitalen Systems zur schichtgenauen Belastungserfassung auf Grundlage der tariflich geregelten Verhältniszahlen Pflegekraft/Patient/Saal erfolgt nicht wie tariflich vorgesehen zum 01.07.2024, sondern wahrscheinlich zum 01.01.2025. Der Tarifvertrag sieht die Möglichkeit einer Verlängerung des Einführungszeitpunkts um sechs Monate vor, wenn die technische Umsetzung nicht rechtzeitig erfolgen kann. Der Arbeitgeberverband der Unikliniken in NRW hat der Gewerkschaft ver.di mitgeteilt, dass er hiervon Gebrauch macht.
Bei einem doch eher lang erscheinenden Bearbeitungszeitraum von zwei Jahren für den Einkauf und die Einrichtung der erforderlichen Software könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Aussicht auf die Gewährung von bis zu elf Entlastungstagen dieses Jahr pro Pflegefachkraft (bei Scharfschaltung der schichtgenauen Personalbemessung) eine gewisse Rolle gespielt hat. Denn für die Kolleg*innen dieses Entlastungsmodells bedeutet das für 2024, dass sie wie im letzten Jahr pauschale Entlastungstage gewährt bekommen: vier Tage mit der Wahlmöglichkeit Frei oder Bezahlung und ein Tag in Bezahlung. Es ist sicherlich sinnvoll, mit der individuellen Beantragung dieser Tage möglichst früh zu beginnen.
 
Entlastungsmodell 2 und 4: Ist der jeweilige tariflich vereinbarte Personalaufbau erfolgt oder müssen weitere Entlastungstage den betroffenen Beschäftigten gewährt werden? Wir wissen es nicht. Der Vorstand hat die tarifliche Frist (Ende Februar) für die Vorlage der Personalzahlen nicht eingehalten. Sie liegen bis heute nicht vor. Durch diese Verzögerung werden die betroffenen Kolleg*innen benachteiligt, da sich der Zeitraum für die Freizeitgewährung von den möglicherweise entstandenen Entlastungstagen bis Jahresende immer weiter verkürzt. Wir vertreten die Ansicht, dass es nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen darf, wenn der Arbeitgeber tarifliche Fristen nicht einhält und erwarten, dass er die fünf bzw. drei Entlastungstage ab sofort gewährt. 
 
Entlastungsmodell 3: Abgesehen von ungeklärten Anspruchsberechtigungen scheinen die bedingungslosen pauschalen Entlastungstage gewährt zu werden.
 
 
„Süße Entlastung“!
Kein elektronisches System zur Erfassung der Belastung auf den Pflegestationen und keine Zahlen vom Vorstand zu allen anderen Bereichen. Wir möchten eine Tradition aus dem Streik mit der aktuellen Situation vereinen und laden Sie am Dienstag, 
26.03.24 zu unserer Aktion am Personalratsbüro ein.
Die „Süße Entlastung“ erwartet Sie in Form von Waffeln.
Wir backen von 11-13 Uhr so viele Waffeln, wie Entlastungstage voraussichtlich bis zu diesem Tag entstanden wären! Kommen Sie vorbei und nehmen Sie sich Waffeln mit. Bei schönem Wetter auf dem Grünstreifen vor der Verwaltung zur Klinikseite und bei schlechtem Wetter auf dem Personalratsflur.
 
 
Privatisierungen
Eines der vielen Tochterunternehmen des UK ist das Institut für digitale Innovation und Medizinmarkt. Wir haben die Politik des Vorstands, viele kleine Tochterunternehmen zu gründen, immer schon falsch gefunden und freuen uns umso mehr, dass das o.g. aufgelöst wird und die dort beschäftigten Kolleg*innen zum Uniklinikum übergeleitet werden.
 
Umso ärgerlicher ist es, dass das UK vorhat, die Besetzung der Pförtnerstelle im Medizinischen Zentrum an eine Security-Firma zu privatisieren. Vor Corona war diese Pforte mit einem regulären UK-Beschäftigten besetzt mit Tariflohn, einem Arbeitsvertrag im Öffentlichen Dienst, einer Zusatzrente,…Dass dann während Corona M-SEC vorübergehend dort eingesetzt wurde, haben wir wegen der Umstände so hingenommen. Dann wurde uns versichert, dass der Vertrag mit M-SEC Ende 2023 ausläuft. Auch darauf haben wir uns verlassen. Aber Anfang 2024 war die Stelle immer noch von M-SEC besetzt und erst auf mehrfaches Nachfragen und Androhen eines Rechtsanwalts hin wurde uns jetzt die Mitbestimmung zur Privatisierung der Stelle vorgelegt. Mindestens bis zum Abschluss des Verfahrens müsste aber M-SEC nun abgezogen werden. Das macht das UK aber nicht, so dass wir nun ein Gerichtsverfahren einleiten mussten.
Für die Zukunft wissen wir, dass wir in Krisenzeiten „keine Fünfe gerade sein lassen“ dürfen, weil es dann hinterher heißt: Das hat sich doch so gut bewährt, das machen wir jetzt einfach weiter so.
 
 
Umsetzung der Umkleiden in der Transfusionsmedizin
Im Rahmen bevorstehender Umbaumaßnahmen werden die bisherigen Spinde der Transfusionsmedizin räumlich umgesetzt. Die Begeisterung in den Reihen der Beschäftigten hält sich hierzu in Grenzen. Da die Spinde in der Vergangenheit allerdings ohnehin nur geduldet waren (Verstöße gegen feuerschutzrechtliche Auflagen und Arbeitsstättenverordnung), Fragen im Vorfeld beantwortet wurden und eine Eskalation nicht von Erfolg gekrönt schien, hat der PR die als Übergangslösung vorgesehene Aufstellung von Spinden in Containern zur Kenntnis genommen. Der Umgang zum Themenkomplex der Wege- und Rüstzeiten befindet sich noch in Klärung. Der PR erwartet, dass die vom UK versprochene „gute Lösung“ am Ende der Maßnahme auch realisiert wird.
 
 
Rufdienst Virologie 
Da eine ungünstige Konstellation von Feiertagen und Wochenenden zu einer „Diagnostik-Lücke“ führe, beabsichtigt das UK die Einrichtung von Rufbereitschaftsdiensten in der Virologie. Hierzu sind aus Sicht der Beschäftigten und des PR – auch nach Einreichung erster Antworten – allerdings immer noch Fragen offen. Um diese klären zu können, wurde die Maßnahme erneut von uns abgelehnt.
 
 
Serviceroboter im Zentrallabor
Im Zentrallabor wird ein Roboter im Rahmen eines Pilotprojektes und mit einer Vertragslaufzeit von einem Jahr zum Einsatz kommen. Der Roboter soll der Entlastung der Beschäftigten dienen und in der ersten Stufe insbesondere im Bereich der Probenannahme eingesetzt werden. Zudem soll der Roboter den an die Laborautomation angeschlossenen Schüttgutsortierer mit Proben beladen und diese unter anderem auch zu Spezial-Arbeitsplätzen transportieren. Darüber hinaus ist die Be- und Entladung einer speziellen Robotic-Zentrifuge vorgesehen. Da alle Fragen beantwortet wurden und keine Einschränkungen oder Nachteile für die Beschäftigten zu erwarten sind, hat der PR die testweise Einführung des Roboters zur Kenntnis genommen.
 
 
Kein Geld für Praxisanleiter*innen
Auf einer sehr gut besuchten Teilpersonalversammlung haben viele Kolleginnen aus dem Bereich MTA ihren Unmut darüber ausgedrückt, dass sie – im Gegensatz zum Pflegedienst – keine Zulage für die inzwischen gesetzlich vorgeschriebene Praxisanleitung bekommen. Der Vorstand hatte die Forderung des PR auf Gewährung einer Zulage abgelehnt. In der Teilpersonalversammlung haben die Betroffenen entschieden, dass sie sich das nicht gefallen lassen wollen.
 
 
Physician Assistants
Inzwischen hat es einen gemeinsamen Termin zwischen uns, dem wissenschaftlichen Personalrat und dem Ärztlichen Direktor zum Thema neue Berufsgruppe Physician Assistants gegeben. Bis Ende des Jahres sollen keine weiteren eingestellt werden und es soll eine gemeinsame Bewertung geben, ob sich der Einsatz dieser Berufsgruppe bewährt hat – oder nicht. Um einen genaueren Eindruck zu bekommen, hat ein freigestelltes PR-Mitglied einen Arbeitseinsatz in diesem Bereich gemacht.
 
 
Kurznotizen
Das Team des Betrieblichen Eingliederungsmanagements war in der PR-Sitzung und hat uns erläutert, wie die aktuellen Zahlen der betreuten und abgeschlossenen „Fälle“ im Verhältnis zu den eigentlich zu betreuenden „Fällen“ sind.
 

AG Arbeits- und Gesundheitsschutz

-Neues zum Thema Platzmangel: Wie schon häufiger berichtet, entstehen immer mehr Arbeitsplätze auf weniger Raum. Diese Mal betraf es den Transportdienst, wo drei Beschäftigte in einem Raum mit ca. 14,7 statt auf einer gesetzlich vorgeschriebenen Fläche von 20 m² arbeiten müssen. Der Sicherheitstechnische Dienst hat den Platzmangel bestätigt und nun warten alle auf eine Lösung.
-Die Handwerker schieben tagtäglich ihre schweren Materialwagen inner- und außerhalb des Geländes zu den verschiedenen Reparatur- oder Aufbauorten. Durch die unterschiedlichsten benötigten Materialien haben die Wagen mittlerweile ein Gewicht von bis zu 140 kg. Mit einer kleinen Tasche loszugehen und alles, was benötigt wird, jedes Mal nachzuholen, ist keine Alternative. Die Idee der Schreiner, elektronisch unterstützte Wagen zu erhalten, hat der PR als Initiativantrag zum Gesundheitsschutz an das UK weitergeleitet.
 
 
Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)
Am 24.04. machen wir wieder unseren Begrüßungsabend für alle neuen Auszubildenden am UK Essen. Lernt uns kennen bei einem kühlen Getränk im Panoptikum (Gerlingplatz 4, 45127 Essen). Wir starten für die neuen Azubis um 18 Uhr und ab 20 Uhr dürfen gerne auch alle älteren Azubis dazu stoßen. Wir freuen uns auf euch!
 
 
Schwerbehindertenvertretung (SBV)
Anspruch auf einen leidensgerechten Arbeitsplatz – was bedeutet das?
Schwerbehinderte und gleichgestellte Beschäftigte haben einen Anspruch auf eine Beschäftigung, bei der sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse möglichst voll einsetzen und entwickeln können. Der Arbeitgeber hat die Pflicht zu prüfen, welche Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten bestehen. In manchen Fällen kann die leidensgerechte Ausstattung eines Arbeitsplatzes schon durch bessere Arbeitsmittel oder eine andere Arbeitszeitgestaltung erreicht werden.  Die gesetzliche Regelung dazu finden Sie hier: § 164 Abs. 4 SGB IX . Sie benötigen Unterstützung oder haben Fragen? Melden Sie sich bei der Vertrauensperson der Menschen mit Behinderungen: sven.musolff@uk-essen.de oder  unter der Durchwahl -2517.
 
PR vor Ort
Wir sind für Sie da! Wir kommen jeden Donnerstag zwischen 8 – 9 Uhr zu Ihnen. Wir stehen für alle Fragen, Anregungen und Probleme zur Verfügung. Sie müssen nichts tun, außer sich das Datum merken:
 
4. April: Kinderklinik
11. April: Strahlenklinik
18. April: Allgemeiner und Krankentransport
25. April: Fahrbereitschaft
 
 
Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Februar 2024 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 39 Neueinstellungen waren 14 befristet und 25 unbefristet. Von 13 Weiterbeschäftigungen waren 7 befristet und 6 unbefristet.
 
 
Serviceangebote des PR
Theaterkarten
Sie können für die jetzige Spielzeit im Personalratsbüro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.
 
Rente
Unter folgendem Link können Sie die Broschüre „Das Renten ABC“ herunterladen. In der Broschüre sind über 150 Fachbegriffe übersichtlich und in einfacher Form erklärt. Sie erfahren beispielsweise, wann Sie versicherungspflichtig sind und wie Ihre Beiträge berechnet werden, was unter Rehabilitation und Teilhabe zu verstehen ist und wie sich Ihre spätere Rente zusammensetzt.
 
Video-Podcast
HIER finden Sie jede Woche nach der Personalratssitzung einen kurzen Video-Podcast, in dem wir Ihnen Neues aus der jeweiligen Sitzung direkt berichten.
 
AG Sucht
Suchtverhalten ist sehr vielschichtig und betrifft nicht nur Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten, sondern auch sogenannte Verhaltenssüchte (z.B. Spiel-, Internet-, Ess- und Arbeitssucht). Oft ist auch das Umfeld, wie z.B. am Arbeitsplatz, betroffen und jeder ist unsicher, wie mit dem Thema umgegangen werden soll.
Sie können uns dazu unter der Telefonnummer 84157 oder per E-Mail unter 
AG-Sucht@uk-essen.de erreichen. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.
 
Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing
Wenn Sie Konflikte am Arbeitsplatz haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden – am besten so früh wie möglich! Der Personalrat unterliegt der Schweigepflicht. Alles, bei dem wir Sie unterstützen können, passiert erst nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf unter Telefon 3410.
 
Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort erhalten Sie die Telefonnummer der Beraterin, mit der Sie einen Beratungstermin vereinbaren können.
 
Das Personalratsbüro befindet sich im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Vom Klinikumgelände aus biegen Sie vor der Treppe (rechts hinter dem Telefonkartenautomaten) in den Gang ab. Im Zimmer 01.32 befindet sich das Sekretariat des PR – Tel: 0201 723 -3450.