Personalrats-Rundmail Juni 2023

Rente
Unter folgendem Link können Sie die Broschüre „Das Renten ABC“ herunterladen. In der Broschüre sind über 150 Fachbegriffe übersichtlich und in einfacher Form erklärt. Sie erfahren beispielsweise, wann Sie versicherungspflichtig sind und wie Ihre Beiträge berechnet werden, was unter Rehabilitation und Teilhabe zu verstehen ist und wie sich Ihre spätere Rente zusammensetzt.

Das Renten ABC

Pflegedienst
– 520-€-Jobs für Pflegekräfte der Töchter: Die Pflegedirektion möchte 520 Euro Jobs für die Pflegekräfte der Ruhrlandklinik und des St. Josef Krankenhauses hier am Standort Uniklinikum einrichten. 36 € Stundenlohn für Intensivpflegekräfte und 30 € Stundenlohn für Normalpflegekräfte sollen außertariflich als Festlohn gezahlt werden. Das ist deutlich mehr als der hiesige tarifliche Stundenlohn, allerdings sollen dann damit auch z.B. Zuschläge für Wochenendarbeit abgegolten sein. Auf dieser Basis könnten pro 520-€-Jobber ca. zwei Dienste im Monat gearbeitet werden.
Wir haben hierzu die Meinung von einigen Kolleg*Innen der Intensivstationen und Normalstationen eingeholt. Erhöhte Belastung durch immer wiederkehrende aufwendige Einarbeitungen, die Hauptlast in der Versorgung von pflegeintensiven Patient*innen und Zweifel an einer dauerhaften Unterstützung wurden uns als Kritikpunkte benannt. Eine Hoffnung auf wirkliche Unterstützung hört sich jedenfalls anders an. Das umgekehrte Modell, UK-Pflegekräfte arbeiten auf 520-€-Basis bei den Töchter-Krankenhäusern, gibt es bereits.
Der PR hat aus den oben genannten Gründen die Einführung der 520-€-Jobs abgelehnt. Dass die geplanten außertariflichen Vergütungen auch noch tarifwidrig sind, weil im TV-L die Arbeitsbedingungen wie Lohn, Urlaub etc. abschließend geregelt sind, kommt noch hinzu. Der PR geht davon aus, dass der Fall rechtlich in der dafür vorgesehenen Einigungsstelle geklärt werden wird. Wir werden weiter über den Verlauf berichten.

– Endoskopie: Videoaufzeichnung zu Schulungszwecken: Von Seiten des UK wurde die Installation von zwei Videokameras zu Schulungszwecken beantragt. Nach Rücksprache mit den Beschäftigten kam raus, dass die Kameras schon vor Jahren installiert worden sind. Auch wurden die Aufnahmen zu Schulungszwecken bereits praktiziert. Da arbeitsrechtliche Sanktionen infolge der Aufnahmen ausgeschlossen sind und die Maßnahme auch datenschutzrechtlich ok ist, hat sie der PR zur Kenntnis genommen.

– Aufbau der Endoskopie mit Anästhesie-Leiharbeitskräften: Neben anderen bereits erfolgten und teilweise anhaltenden Einsätzen von Ärzt*innenen und Pflegekräften in der Anästhesie – um den bestehenden Personalmangel zu kompensieren – sollen nun in der Endoskopie Leiharbeitskräfte sogar für den Aufbau der Abteilung eingesetzt werden. Aufgrund des bekannten Fachkräftemangels fragt sich der PR, wie der im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vorgesehene Überbrückungscharakter der Leiharbeit hier noch zutreffend umgesetzt werden kann. Es wurde jedenfalls von Seiten der Klinikvertreter zugesichert, dass die Einsätze nicht zu einer erhöhten Arbeitsbelastung der Endoskopie-Stammbeschäftigten führen sollen und man so
schnell wie möglich eigene Fachkräfte beschäftigen möchte.

– Eskalationskonzept Anästhesie: Seit letztem Jahr wird in der Anästhesie das sogenannte Eskalationskonzept angewendet. Im Kern bedeutet das, dass mit Ausnahme einiger Bereiche und spezieller Operationen nicht jeder OP-Saal mit einer Anästhesiepflegekraft besetzt wird, sondern OPs sozusagen „nebenbei“ mitversorgt werden sollen. Dies dient dem Zweck, bei schwindendem Personal trotzdem so viele Säle wie möglich laufen zu lassen und geht ausschließlich zulasten der Pflegekräfte, die dadurch wesentlich mehr Arbeit haben.
Im Dezember 2022 haben wir die damalige Leitung der Anästhesie aufgrund unserer Bedenken um eine Stellungnahme gebeten. Unserer Auffassung nach widerspricht das Eskalationskonzept den Leitlinien und kann zu Gefährdungen von Patient*innen und Kolleg*innen führen. Bei Letzteren kann man feststellen, dass aufgrund der steigenden Arbeitsbelastung immer mehr Stammkräfte das Haus verlassen oder ihre Stellen in erheblichem Maße reduzieren. Dafür nimmt der Einsatz von Leiharbeitskräften zu – was meist ebenfalls zu einer Mehrbelastung führt. Im April diesen Jahres wurde das Thema an die Pflegedirektion weitergegeben; bis heute haben wir jedoch keine Stellungnahme zu unseren Fragen erhalten. Da sich scheinbar niemand freiwillig damit auseinandersetzen will, werden wir wohl einen Anwalt einschalten müssen.
– Einführung eines Spätdienstes in der kardiologischen Tagesklinik: Hier soll für die Pflegekräfte und medizinische Fachkräfte ein Spätdienst eingeführt werden. Zu einer möglichen Klärung von unterschiedlichen Standpunkten seitens Pflegedirektion und Tagesklinik-Kolleg*innen soll eine Teambesprechung stattfinden, an der auch der PR teilnehmen wird.

– Einführung eines Reanimationsdienstes auf der KMT 3: Das Team der KMT 3 soll einen Reanimationsdienst für die Bereiche in den Gebäuden WTZ, KMT, der Strahlenklinik und der Nuklearmedizin stellen. Eine zusätzliche Aufgabe, für die aus Beschäftigten- und Personalratssicht bei etwa zehn freien Stellen derzeit kein Personal zur Verfügung steht. Überlastungsanzeigen, Meldungen über nicht eingehaltene Personal-Patientenverhältnisse (Ratio) und der Einsatz von Zeitarbeit bestätigen diese Einschätzung. Da es zu diesen Punkten in den Gesprächen mit dem UK keine Verständigung gab, hat der PR die Maßnahme begründet abgelehnt. Dies bedeutet, dass eine Arbeitsrichterin in der sogenannten Einigungsstelle eine Entscheidung treffen muss.

– Von Juli bis September werden im UK ca. 240 Leiharbeiter*innen im Pflegedienst eingesetzt sein; 108 davon auf den Intensivstationen.

– Uns wird zunehmend mitgeteilt, dass die Kolleg*innen aus dem Intensiv-Trainee-Programm als „Notstopfen“ für Personalausfall genutzt werden. Wir haben das gegenüber der Pflegedirektorin angesprochen, die das zukünftig vermeiden will.

AG Arbeits- und Gesundheitsschutz
Aus dem Arbeitsschutzausschuss:
– In der Betriebskindertagesstätte bilden sich bei dem trockenen Wetter der letzten Zeit „Sandwolken“. Sie sind für die Kinder und die Beschäftigte sehr unangenehm. Ein zeitnaher Austausch des „Bausandes“ gegen „Kinderspielsand“ ist fest eingeplant. Durch Corona waren Austauschturnus und Material ausnahmsweise anders gewählt, als ursprünglich geplant.

– Der Personalärztliche Dienst möchte sich intensiver mit dem Thema „Klimawandel und Arbeitsschutz“ beschäftigen. Der absehbare Temperaturanstieg mit nachfolgender Hitzebelastung birgt Gesundheitsgefahren, besonders für draußen arbeitende Menschen.

– Zum Überflutungsschutz müssen bei Neubauten Überflutungsschächte und -rinnen geplant werden. Das UK hält auch Sandsäcke zum Schutz vor.

– Baumaßnahmen auf dem Campus belasten alle unterschiedlich. Vereinzelt konnten ausreichende Maßnahmen ergriffen werden (Staubschutz, Bauwände etc.), aber nicht überall reicht es aus und häufig sind vorgeschlagene „Ausweichräumlichkeiten“ nicht zufriedenstellend oder sogar inakzeptabel und führen zur weiteren Belastung der Beschäftigten.

Aus der Hygienekommission:
– Es soll ein neues Programm zur genaueren und effektiveren Erregererfassung geben.

– Die UME liegt im Klinikvergleich deutschlandweit im Bereich der im Krankenhaus erworbenen Infektionen etwas über dem Durchschnitt und bei den Resistenzen im Mittelfeld.

– Die Menge an tatsächlich gebrauchtem Desinfektionsmitteln kann weiterhin nur über die bestellte Menge abgeschätzt werden.

– Es lässt sich nicht alles einfach regeln und immer wieder gibt es „Verstimmungen“ zwischen Raucher*innen und Nichtraucher*innen. Rücksichtnahme und kollegialer Umgang bleiben entsprechend leider manchmal auf der Strecke.

– In der ZSVA des OPZ II fiel den Beschäftigten beinahe „die Decke auf den Kopf“. Einzelne Platten hatten sich durch Feuchtigkeit gelöst und kamen herunter; zum Glück nicht wirklich auf einen Kopf und niemand wurde verletzt, aber der Schreck war groß. Die Ursache war wohl ein defektes Rohr, das jetzt repariert wurde.

Passwortmanager Bitwarden
Da das Thema Cyberkriminalität fester Bestandteil auch des Arbeitslebens geworden ist, werden Zugriffe auf die Systeme des UK immer weiter reglementiert. Dies hat unter anderem zur Folge, dass sich die Beschäftigten bei immer mehr Systemen mit unterschiedlichen Benutzernamen und Passwörtern anmelden müssen. Das sichere Speichern von Passwörtern ist deshalb ein wichtiger Faktor zum Schutz der Identitäten. Daher soll das Tool „Bitwarden“, welches in den Internetbrowser integriert wird, dienstliche Passwörter speichern. Da die Anwendung sinnvoll und die Nutzung freiwillig ist, hat der PR der Einführung zugestimmt. Die ZIT stellt interessierten Nutzern gerne einen Account zur Verfügung.

Befristungen
Nach langer Zeit haben wir mal wieder einen Termin mit der Personalabteilung gehabt, um die Entfristungslage von langjährig Befristeten (Befristung 6-10 Jahre) zu besprechen. Jeweils zu den Vertragsenden soll eine Entfristung durch die Personalabteilung und den jeweiligen Bereich geprüft werden. Dass es überhaupt so lange Befristungsketten gibt, finden wir wirklich unsäglich!
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Mai 2023 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 54 Neueinstellungen waren 36 befristet und nur 18 unbefristet. Von 41 Weiterbeschäftigungen waren 18 befristet und 23 unbefristet.

Video-Podcast
HIER
finden Sie jede Woche nach der Personalratssitzung einen kurzen Video-Podcast, in dem wir Ihnen Neues aus der jeweiligen Sitzung direkt berichten.

Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)
– Entlastungstage TV-E für Azubis: Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viele Gespräche mit den Schulleitungen der Ausbildungen geführt. Nach den Gesprächen ist klar, dass zwar noch weiterer Handlungsbedarf bei einzelnen Themen der Umsetzung besteht, wir freuen uns aber, dass die zwei Entlastungstage für alle Auszubildenden bei allen Schulen mit denen wir gesprochen haben, bereits fest in der Urlaubsplanung eingeplant sind.

– Die neue JAV kommt – die alte JAV geht: Mit dem Beginn der neuen Amtszeit der JAV am 01.07. werden uns leider einige langjährige JAV-Mitglieder verlassen. Wir danken Jonas Schwabedissen, Caroline Heitmann, Ann-Cathrin Brauers, Stefanie Mauerhöfer-Fuhrherr, Niromy Mahendran und Björn Steinberg für ihr Engagement und deren Einsatz für die Rechte der Auszubilden bei uns am Klinikum.

Schwerbehindertenvertretung (SBV)
Fachstelle für behinderte Menschen im Arbeitsleben: Die Fachstelle der Stadt Essen hat das Ziel, Arbeitsplätze von Beschäftigten mit einer Schwerbehinderung oder Gleichstellung
zu sichern. Dazu bietet sie für Beschäftigte und dem Arbeitgeber Hilfen und Unterstützung im Arbeitsleben an. Der Schwerpunkt liegt hier in der Information und Beratung, aber auch in finanziellen Hilfen. Ein weiteres Arbeitsfeld ist der Kündigungsschutz für schwerbehinderte Menschen. Selbstverständlich ist die Beratung vertraulich, kostenlos und umfasst alle Fragen rund um den Arbeitsplatz und die Beschäftigungssituation des schwerbehinderten Menschen. Wo finde ich Ansprechpartner zum Thema? Im SBV-Büro 01.25 im Verwaltungsgebäude bei Sven Musolff unter -2517, bei verschiedenen Beratungsstellen in Essen oder direkt bei Frau Cloidt unter 0201-88-50223 in der Fachstelle der Stadt Essen.

Kurznotizen
– Ziemlich „sang und klanglos“ soll das Medienzentrum in der IG I geschlossen werden. Obwohl weder mit den betroffenen Beschäftigten noch mit uns etwas abschließend geklärt ist, werden schon die Geräte aus dem Räumlichkeiten abtransportiert.

– Der PR hat die geplante Änderung der Arbeitszeiten in der Serviceassistenz erst einmal abgelehnt.

– Arbeitseinsatz
Ein neu im PR freigestelltes PR-Mitglied, das nicht aus dem Pflegedienst kommt, hat auf der AC 3 /4 eine Woche in allen Schichten mitgearbeitet, um einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen der größten Berufsgruppe am UK zu bekommen. Wir danken den Kolleg*innen dieser Station für die freundliche Aufnahme und die interessanten Einblicke in den Arbeitsalltag.

PR vor Ort
Wir sind für Sie da!
Wir kommen jeden Donnerstag zwischen 8 – 9 Uhr zu Ihnen. Wir stehen für alle Fragen, Anregungen und Probleme zur Verfügung. Sie müssen nichts tun, außer sich das Datum zu merken:
29. Juni: Zentrallabor
6. Juli: Altes BLB-Gebäude
13. Juli: Pathologie
20. Juli: Colonia-Haus, SIC, Logopädieschule und Hufelandstr. 17
27. Juli: Robert-Koch-Straße

Serviceangebote des PR
AG Sucht
Suchtverhalten ist sehr vielschichtig und betrifft nicht nur Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten, sondern auch sogenannte Verhaltenssüchte (z.B. Spiel-, Internet-, Ess- und Arbeitssucht). Oft ist auch das Umfeld, wie z.B. am Arbeitsplatz, betroffen und jeder ist unsicher, wie mit dem Thema umgegangen werden soll.
Sie können uns dazu unter der Telefonnummer 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de erreichen. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing
Wenn Sie Konflikte am Arbeitsplatz haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden – am besten so früh wie möglich! Der Personalrat unterliegt der Schweigepflicht. Alles, bei dem wir Sie unterstützen können, passiert erst nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf unter Telefon 3410.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort erhalten Sie die Telefonnummer der Beraterin, mit der Sie einen Beratungstermin vereinbaren können.

 

Das Personalratsbüro befindet sich im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Vom Klinikumgelände aus biegen Sie vor der Treppe (rechts hinter dem Telefonkartenautomaten) in den Gang ab. Im Zimmer 01.32 befindet sich das Sekretariat des PR – Tel: 0201 723 -3450.