Personalrats-Rundmail Dezember 2022

Wir wünschen allen Beschäftigten schöne Weihnachtstage, viel Erholung und ein gutes neues Jahr! Denjenigen, die arbeiten müssen, wünschen wir ruhige Dienste.
Leider sind wir von einem friedlichen Weihnachtsfest weit entfernt. Unsere Gedanken sind bei all den Opfern des Krieges in der Ukraine und den Opfern all der anderen fürchterlichen Kriege auf der Welt.
Die Hinrichtungen zur Einschüchterung der mutigen Demonstrant*innen im Iran zeigen, an wie vielen Stellen der Welt die Rechte der Menschen mit Füßen getreten werden. Ihre beeindruckenden und hartnäckigen Proteste machen jedoch auch deutlich, dass es überall Menschen gibt, die sich mutig für eine friedliche und gerechtere Welt einsetzen und wie wichtig und notwendig dies ist. Weihnachten nimmt diese Dinge nur jedes Jahr etwas mehr in den Blick.

Inflationsausgleich
Im Anhang finden Sie ein Schreiben der Arbeitsgemeinschaft der Personalräte der sechs UKs in NRW an die Landesregierung. Die nächste Tarifrunde für uns im Tarifbereich der Länder findet erst Ende nächsten Jahres statt. Alle Interessensvertretungen gemeinsam sind der Meinung, dass wir vor dem Hintergrund der aktuellen enormen Preissteigerungen mit den vereinbarten Lohnerhöhungen nicht auskommen und die Landesregierung „ihren“ Beschäftigten einen zusätzlichen monatlichen Inflationsausgleich zahlen müsste. Bisher haben wir noch keine Antwort auf den Brief bekommen.

Schwerbehindertenvertretung
Wir gratulieren dem neu gewählten Schwerbehindertenvertreter Sven Musolff ganz herzlich zur gewonnen Wahl! Sven Musolff war bisher für den Personalrat freigestellt und hat sich hauptsächlich um das Betriebliche Eingliederungsmanagement gekümmert, was sicherlich gut zu seiner zukünftigen Aufgabe passt. Wir wünschen ihm viel Erfolg für die Aufgaben, die nun vor ihm liegen!

Pflegebonus
Im Juni 2022 hat der Bundestag beschlossen, dass Pflegekräfte in den Krankenhäusern im Jahr 2022 einen weiteren Corona-Bonus erhalten sollen. Entgegen der früheren Regelungen hat der Gesetzgeber selber die Auszahlungsregeln festgelegt. Nach den gesetzlichen Bestimmungen erhalten nur Pflegekräfte mit einer dreijährigen Ausbildung nach dem Krankenpflegegesetz bzw. nach dem Pflegeberufegesetz, die im Jahr 2021 mindestens 185 Tage (mehr als 6 Monate) auf einer bettenführenden Station beschäftigt waren, eine Prämie. Alle anderen Beschäftigten und Auszubildenden, egal mit welcher Tätigkeit, wurden ausdrücklich ausgenommen.
Bundesweit haben viele Kolleg*innen bereits beim Bundesgesundheitsminister Lauterbach ihre Verärgerung zum Ausdruck gebracht, ebenso die Gewerkschaften. Geändert wurde diese Regelung aber nicht. Der PR erachtet diese Prämie und deren Ausgestaltung als ungerecht. Krankenhausarbeit ist Teamarbeit. Alle Beschäftigten und Auszubildende müssten berücksichtigt werden. Und wenn dies nicht vom Gesetzgeber kommt, hat der Vorstand auch noch andere Möglichkeiten. So wie er es für den ärztlichen Dienst bei einer der letzten Corona-Prämien gemacht hat, kann er allen Beschäftigten, die leer ausgegangen sind, aus einem anderen Topf eine Prämie zahlen.

Arbeitseinsätze
Freigestellte Mitglieder des PR haben wieder Arbeitseinsätze in Bereichen gemacht, um einen Eindruck von der Arbeitssituation zu bekommen. Wir waren im Pflege- und Ambulanzbereich der Hautklinik, in der Wäscheaustauschstelle und Näherei sowie im Service- und Informationscentrum über zum Teil mehrere Tage. Wir danken den Kolleg*innen vor Ort für die freundliche Aufnahme und den interessanten Einblick in ihren Arbeitsalltag!

Kantinenausschuss
Auf Anregung des PR hat nach sehr langer Zeit das erste Mal wieder eine Kantinenausschuss-Sitzung stattgefunden. Wir haben folgende Themen angesprochen: die immer kleiner werdenden Portionen, die schlechte Qualität der so genannten OP-Suppe und die Kritik am Essen für die Kita. Die Tagessuppe, die für viele eine günstige Möglichkeit zum Sattwerden ist, wurde mit Corona abgeschafft und wurde nun auf unsere Anregung hin wieder eingeführt.

AG Arbeits- und Gesundheitsschutz
-Für die stationäre Casemanagerin der HNO wurde endlich ein Arbeitsplatz „gefunden“. Leider fehlt zum Bezug des Raums noch Zubehör – wegen Lieferschwierigkeiten dauert es.
-Gemeinsam mit dem BEM-Team fand ein Termin im Kamillushaus zum Thema „Suchterkrankungen“ statt. In einem Gespräch mit Betroffenen wurde deutlich, wie wichtig ein offener Umgang mit der Erkrankung und Hilfestellung für die Betroffenen und ihr Umfeld ist.

Pflegedienst
-Im einmal im Monat stattfindenden Gespräch mit der Pflegedirektorin haben wir die katastrophale Personalsituation in der Anästhesie mit all den Problemen, die daraus erwachsen, erneut angesprochen. Das neue OP-Statut erzeugt bei den Kolleg*innen wenig Freude. Zwar ist vorgesehen, die vorhandenen OP-Kapazitäten auch unter Berücksichtigung der vorhandenen Pflegekräften zu planen, jedoch funktioniert dies gerade zum Ende des Frühdienstes nicht. Dadurch kommt es zu einer übermäßigen Belastung der spärlich besetzten Spätdienste. Auf einen Vorschlag aus der Abteilung, die Planung durch den ärztlichen Dienst vornehmen zu lassen, ist bislang keine Antwort erfolgt.
Im OPZ II werden seit kurzem Pflegefachassistent*innen beschäftigt. Diese sollen die Kolleg*innen durch die Übernahme verschiedener Tätigkeiten wie z.B. Vor- und Nachbereitung der Narkose, das Auffüllen von Schränken oder das Einräumen des Lagers entlasten. Es ist geplant, dieses Modell auch auf die anderen Bereiche der Anästhesie auszuweiten.

-Auf der Intensivstation KMT 3 wurde kürzlich eine SOP (Verfahrensanweisung) eingeführt, nach der das ärztliche Personal die auf der Station liegenden Patient*innen je nach medizinischem Therapieanspruch in drei Kategorien klassifizieren kann: Normalstation, IMC und Intensivstation. Bei dieser Kategorisierung wird jedoch der individuelle pflegerische Bedarf der Patient*innen nicht berücksichtigt. Es liegt nahe, dass dies genutzt werden soll um die Station überzubelegen und den Kolleg*innen zuzumuten, mehr Patient*innen zu betreuen – denn Patient*innen von Normalstationen erfordern einen anderen Personalschlüssel als intensivmedizinisch versorgte Patient*innen. Auf unsere Anfrage sicherte das UK zu, dass die SOP vorab nur bis Ende des Jahres gelten solle, da ab dem 1. Januar der neue Tarifvertrag Entlastung in Kraft tritt. Wir sind gespannt, ob man diesem Versprechen treu bleibt oder durch die SOP das vereinbarte Personal-Patient*innen-Verhältnis der Station ausgehebelt und unterschritten werden soll.

Kleiderausgabe Handwerker
Seit neuestem müssen die Handwerker, die eine Sicherheitskleidung tragen, diese aus dem Chiptex Liner in der HNO ziehen. Dabei handelt es sich um die persönliche Schutzausrüstung, die in sehr vielen Fällen auf den Träger angepasst ist. Bisher war die Sicherheitskleidung der Handwerker personalisiert und sie konnten sich diese in der Wäscherei abholen. Die Chiptex Liner waren bereits vorher überlastet. Manche Kollegen versuchen tagelang eine neue Arbeitshose zu ziehen. Bekommen sie eine, ist diese oft viel zu lang, was hinsichtlich der Arbeitssicherheit problematisch ist. Aufgrund dessen haben wir das Thema im Arbeitssicherheit-Ausschuss angesprochen und es soll geklärt werden, wie das Problem gelöst werden kann.

Kurznotizen
-Die Neuauflage „Leitfaden für Gespräche zu Schwangerschaft, Mutterschutz und Elternzeit“ ist im Mitarbeiterservice- und Personalratsbüro erhältlich. Sie gibt Hilfestellungen zum Elternzeitmanagement.
-Einem Rufdienst im Materiallager konnten wir noch nicht zustimmen, weil die Verteilung dieses Rufdienstes auf die dort Beschäftigten unklar ist.
-Dem Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm für 2023 haben wir zugestimmt.
-Zu unserer Sonderrundmail zum Thema Begrenzung der Raumtemperatur in einigen Gebäuden haben wir etliche Rückmeldungen bekommen. Das UK hat zugesagt, die Einzelfälle zu prüfen. Eine komplette Übersicht, ob das zur Zufriedenheit der Betroffenen ausgegangen ist, haben wir noch nicht.
-Im jedes viertel Jahr stattfindenden Gespräch mit dem Kaufmännischen Direktor haben wir folgende Themen angesprochen: Arbeitssituation in der Radiologie und Anästhesie, Betretungsverbote wegen fehlender Corona-Impfung und den Umzug der Gesundheitsfachberufe in die Theodor-Althoff-Straße.
-Wir danken dem Team des Betrieblichen Eingliederungsmanagements für ihren Besuch in einer PR-Sitzung. Wir wurden – anonymisiert – darüber informiert, wie vielen Kolleg*innen ein BEM-Verfahren im letzten Jahr angeboten wurde und wieviel Verfahren beendet werden konnten. Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert, wenn die Abteilung personell aufgestockt werden könnte, um allen Anspruchsberechtigten zeitnah eine Begleitung anbieten zu können.
-Die sogenannte Konferenz der Personalvertretungen (der Zusammenschluss der Betriebs- und Personalräte des UK und der Tochterunternehmen) hat sich nach bzw. trotz Corona nach langer Zeit einmal wieder real getroffen und sich über die jeweilige Situation in den Häusern ausgetauscht.

Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)
-Fahrtkosten der ATA-Auszubildenden: Nachdem wir gehört haben, dass es doch noch einige Auszubildende in dem ATA-Kurs von 2021 gibt, bei denen die Übernahme der Fahrtkosten noch nicht funktioniert hat, haben wir eine Rundmail an die Auszubildenden verschickt, um über den genauen Prozess der Antragsstellung aufzuklären. Sollte es dort bei Euch noch Fragen oder Probleme geben, meldet Euch einfach über die Euch bekannten Wege.

-Verabschiedung Herr Stein: Zum Ende des Jahres gibt es einen Wechsel in der Leitung der Schule für Pflegeberufe. Wir hoffen auf gute Zusammenarbeit mit Herrn Steins Nachfolgerin.

-Praxisanleitung über die Rente hinaus: Auf Anfrage einer Kollegin, die am UK lange als Praxisanleiterin gearbeitet hat und nun im Rahmen ihrer Rente für vier Praxisanleitungen im Monat zurückkehren möchte, hat das Personaldezernat ihr mitgeteilt, dass aufgrund von fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten dies nicht möglich sei. Wir verstehen nicht wie das Klinikum es vertreten kann – gerade bei unserem jetzigen Mangel an Praxisanleiter*innen und dem ab 01.01.2023 in Kraft tretenden Tarifvertrag Entlastung – eine so engagierte und erfahrene Kollegin nicht weiter beschäftigen zu können. Anderen Beschäftigten ist es ja auch möglich nach ihrer Rente weiter bei uns zu arbeiten.

-Sprachkurse für Auszubildende: Immer wieder werden aufgrund von mangelnden Sprachkenntnissen Bewerber*innen entweder nicht bei uns zur Ausbildung eingestellt oder Auszubildende nicht über die Probezeit hinaus weiterbeschäftigt. Dabei haben viele Auszubildende oft bereits vor der Ausbildung ausführliche Vorkenntnisse über die Arbeit im Gesundheitswesen durch vorherige Beschäftigungen oder sogar einem medizinischen Studium im Ausland mitgebracht. Es liegt oft lediglich an den für die Ausbildungsschulen unzureichenden Sprachkenntnissen. Die bei uns in näherer Zukunft für viel Geld aus dem Ausland vermittelten eingesetzten Auszubildenden erhalten durch das Klinikum finanzierte spezielle Sprachkurse für ihre Ausbildung in Deutschland, worüber wir uns sehr freuen. Wir als JAV haben beim Kaufmännischen Direktor angefragt, ob es nicht auch möglich sei für die bei uns beschäftigten Auszubildenden einen zusätzlichen Sprachkurs speziell für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen anzubieten. Leider haben wir darauf bis jetzt keine Antwort erhalten.

-Interprofessionelle Ausbildungsstation: Im November wurde in der Angiologie das Projekt „Interprofessionelle Ausbildungsstation“ durchgeführt. Dort haben zwei Auszubildende aus der Pflege in Betreuung von examinierten Pflegekräften und Praxisanleitern eigenverantwortliches Arbeiten und Koordinieren einer Patient*innengruppe kennengelernt und durchgeführt. Nach einigen Startschwierigkeiten haben die Auszubildenden sehr positiv über das Projekt berichtet. Wir bleiben im regen Austausch mit der praxisanleitenden Koordinatorin und sind gespannt auf eine eventuelle Fortführung des Projektes im nächsten Jahr.

-Seminare: Im letzten Monat konnten Teile unseres Gremiums an verschiedenen Seminaren teilnehmen. Zum einen haben wir das JAV-Grundlagenseminar 2 genutzt, um unsere Rechte und Pflichten und die gesetzlichen Grundlagen unserer Arbeit noch besser kennenzulernen. Außerdem haben wir ein Seminar zum kommenden Gesetz für medizinisch-technische Berufe besucht, da sich dort ab nächstem Jahr einige Aspekte der Ausbildung verändern. Wir hoffen, demnächst unsere Arbeit mit dem neuen Wissen noch besser ausüben zu können.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:
5. Januar: IG I, IFZ, MFZ, ZTL
12. Januar: Intensivstationen
19. Januar: Verwaltungsgebäude und Poststelle
26. Januar: MZ

AG Sucht
Suchtverhalten ist sehr vielschichtig und betrifft nicht nur Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten, sondern auch sogenannte Verhaltenssüchte (z.B. Spiel-, Internet-, Ess- und Arbeitssucht). Oft ist auch das Umfeld, wie z.B. am Arbeitsplatz, betroffen und jeder ist unsicher, wie mit dem Thema umgegangen werden soll.
Sie können uns dazu unter der Telefonnummer 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de erreichen. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für November 2022 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 42 Neueinstellungen waren 22 befristet und 20 unbefristet. Von 39 Weiterbeschäftigungen waren 27 befristet und nur 12 unbefristet.

Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing
Wenn Sie Konflikte am Arbeitsplatz haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden – am besten so früh wie möglich! Der Personalrat unterliegt der Schweigepflicht. Alles, bei dem wir Sie unterstützen können, passiert erst nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf unter Telefon 3410.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort erhalten Sie die Telefonnummer der Beraterin, mit der Sie einen Beratungstermin vereinbaren können.