Personalrats-Rundmail August 2021

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusKurznotizen
-Wie berichtet, hat das UK auch nach über zwei Jahren immer noch nicht die in der Entlastungsvereinbarung nach dem Streik von Seiten des UK geforderte Einrichtung einer Apothekenlogistik zur Entlastung des Pflegepersonals und der Serviceassistenz hinbekommen. Nun hat sich ver.di wegen der Einhaltung der Vereinbarung eingeschaltet, weil wir als PR mit unserem Latein am Ende sind.
-Wie in der letzten Rundmail berichtet, stellt sich der Kaufmännische Direktor offensichtlich hinsichtlich der schlechten Qualität des Kantinenessens in der Ruhrlandklinik (hier arbeiten auch etliche UK-Beschäftigte) einfach taub. Wir haben ihn mehrfach um ein gemeinsames Gespräch gebeten, das bisher noch nicht stattgefunden hat.
-Hinsichtlich der strittigen Stellenausschreibungen für vierzehn 450 €-Stellen in der Physiotherapie für den Einsatz am Wochenende hat der PR nach Vermittlung des für uns zuständigen Ministeriums der Ausschreibung zugestimmt. Uns soll aber in den nächsten Monaten erläutert werden, was die Leitung der Physiotherapie unternimmt, um die Stellen tatsächlich zu besetzen und in sechs Monaten soll eine Zwischenbilanz gezogen werden, ob die Stellen wirklich besetzt werden konnten.
-Der PR hat beim UK angefragt, ob die Corona-Testungen für UK-Beschäftigte auch weiterhin kostenfrei bleiben, aber noch keine Antwort bekommen.

Arbeitseinsätze
Ein freigestelltes PR-Mitglied hat zwei Tage in der Radiologie und ein anderes drei Tage auf der Med. Int. 1 / Neuro-Int. mitgearbeitet. Wir danken den Kolleg*innen der Bereiche für die freundliche Aufnahme und die interessanten Einblicke in ihre Arbeit.

AG Arbeits- und Gesundheitsschutz
-Nachdem es in den Räumlichkeiten der Inkubator- und Wärmebettenaufbereitung im vergangenen Jahr große Probleme gab, da Wasser durch die Decke gekommen ist, waren es nun Flugameisen, die die Beschäftigten belästigten. In einer schnellen Aktion wurde an einem Wochenende die Decke geöffnet, die Ameisen – hoffentlich erfolgreich – bekämpft und die Decke wieder gut verschlossen.
-Die Bauabteilung ist u.a. mit einem Wasserschaden in der IG 1 beschäftigt (7. bis 5. Etage). Die komplette Anatomie und ein Teil der Physiologie mussten mit dem gesamten Laborbedarf ausziehen. Es wird dauern, bis alle Beschäftigten wieder an ihren gewohnten Arbeitsplätzen ihrer Tätigkeit nachgehen können.
-CIRS: Ein neues System soll voraussichtlich 2022 eingeführt werden. Außer dem Layout ändert sich für Anwender*innen nicht viel. Das Programm bietet gute Statistiken zur Auswertung und weitere Erleichterungen sowie ergänzende Daten für die QM-Beschäftigten an.

Baustellenüberwachung
Nachdem auf der Baustelle hinter der IG 1 Diebstähle und Zerstörung die Arbeiten behindert haben, sollte das Baufeld außerhalb der Arbeitszeiten / Baustellen-Zeiten videoüberwacht werden. Bevor der PR dieser Maßnahme zustimmen konnte, musste geklärt werden, dass keine UK-Beschäftigten „aus Versehen“ mit überwacht werden. Da das Baufeld schwer zugänglich und etwas außerhalb liegt, konnte dies vom UK zugesichert und alle weiteren Fragen geklärt werden.

Pflegedienst
OP Springerpool (OSP) – Einführung Spätdienst und Anpassung des Zulagenkonzeptes: Neben der Einführung eines Spätdienstes wollte das UK die bisherige Zulagenvariante von 600 Euro an die Ableistung von Spätdiensten binden. Nach erfolgtem Austausch in der letzten Einigungsstellensitzung hat die der Einigungsstelle vorsitzende Arbeitsrichterin folgenden Vergleich vorgeschlagen: Ein Spätdienst von 11:30 bis 20 Uhr wird eingeführt. Für die bereits im OSP beschäftigten Kolleg*innen ist die Teilnahme am Spätdienst freiwillig, und wenn sie Spätdienste leisten, erhalten sie weiterhin die Zulage von 600 Euro. Diejenigen, die sich gegen die Ableistung von Spätdiensten entscheiden, erhalten wahlweise 450 Euro Zulage oder 250 Euro mit fünf zusätzlichen Urlaubstagen. Der PR hält diesen Vergleich für einen guten Kompromiss und auch das Team des OSP hat keine Einwände geäußert, sodass der PR beschlossen hat, den Vergleich anzunehmen. Das UK hat ebenso zugestimmt.
Große Enttäuschung auf der Med Int. 1/ Neuro Int: Nachdem das Team die personellen und anderen Missstände der Station der Pflegedirektion aufgezeigt hat, wurden Teambesprechungen mit der Pflegedirektion durchgeführt. Die Kolleg*innen haben gut nachvollziehbar dargelegt, aus welchen Gründen eine grundsätzliche Anhebung der Sollbesetzung dringend erforderlich ist. Die aktuelle Besetzungsstärke ist aufgrund der veränderten Versorgungsqualität der Patient*innen nicht mehr ausreichend. Die Sollbesetzung wird häufig unterschritten. Hohe Belastungen entstehen auch durch den geringen Anteil von Stammbeschäftigen in den Schichten. Betten werden nicht bzw. nicht ausreichend verbindlich wegen Personalmangel gesperrt. Die Pflegedirektion versprach eine Personalaufstockung mit in den Vorstand zu nehmen. Als dann in der letzten Besprechung die Rückmeldung kam, dass lediglich Früh- und Spätdienst am Wochenende stärker besetzt werden sollen, herrschte entsetzte Sprachlosigkeit. Begründet wurde die Vorstandsentscheidung mit einer zu geringen Bettenauslastung. Der Arbeitsalltag mit den zahlreichen Überlastungen des Teams wird mit Controlling-Zahlen eben nicht beschrieben. Jetzt kann der Vorstand nur noch hoffen, dass die wenigen verbliebenen „Stammbeschäftigten“ weiter durchhalten. Aber das ist eine „Lösung“, die die Kolleg*innen und wir natürlich ablehnen.
Vorgelebter Respekt des Vorstands? – Station A 2: Eine jahrlange nicht zufriedenstellende Bettenauslastung schien für den Vorstand Grund genug zu sein, um das teilweise seit Jahrzehnten auf der Station eingesetzte Pflegeteam fast über Nacht (14 Tage Vorlauf) in andere Bereiche umsetzen zu wollen. Hintergrund war, dass die Station A 2 als Tagesklinik umfunktioniert werden sollte. Die Pflegedirektion wollte die Kolleginnen zunächst in Bereiche abordnen, in denen die größte Personalnot herrscht. Wünsche der Beschäftigten sollten hierbei weitestgehend nicht berücksichtigt werden. Vermutlich sollten die Löcher durch die eingesparten Leiharbeitnehmer*innen gestopft werden. Bei den dauerhaften Umsetzungen wollte der Vorstand dann mehr auf Wunscheinsatzorte eingehen. Wenige Tage nach dieser Ankündigung wurde dann wieder zurückgerudert und die Umwandlung ausgesetzt. Natürlich nur erst einmal. Auch wenn die Kolleginnen nun sehr erleichtert sind, war das Ganze nicht gerade eine respektvolle und vertrauensfördernde Maßnahme.

Oktober Dienstpläne weisen 1.324 unterschrittene Dienste auf: Der PR hat einigen Klärungsbedarf zu folgenden Dienstplänen: A 2, A 3, AC 2, AC 3/ 4, AC 5, AG, Endo 1, Gastro 1, Haut 1/ 2, HNO 2/ 4, HNO 3, Herz 1, Herz 2, Herz 3, Herz 6, K 4, MINF 1, MINF 2, NC 3, Nephro 1, Neuro 1, Neuro 2, Neuro 3, S 1, U 1/ 2, UC 2, UC 3/ 4, WTZ 1, WTZ 2, WTZ 3, Neuro Poli und Gastro Poli. Insgesamt kommt es auf diesen Stationen und Bereichen in den vorliegenden Dienstplanungen zu 1.324 Unterbesetzungen. Nach den derzeitigen Dienstplänen des Allgemeinen- und Flexi-Springerpools kann eine Kompensation mit 328 Diensten geleistet werden. Dann verbleiben aber noch immer 996 unterschrittene Schichten. Wir fragen uns, wie das UK den geplanten Personalengpass aufzufangen plant. Denn eine Unterstützung durch den Einsatz von Leiharbeitnehmer*innen auf den Allgemeinen Pflegestationen scheint es nicht mehr zu geben. Zumindest hat der PR – entgegen der bisherigen Verfahrensweise – keine Einstellungen über Zeitarbeit für die Monate Oktober, November und Dezember zur Mitbestimmung vorgelegt bekommen.
Wir lehnen es ab, dass die Pflegekräfte der betroffenen Stationen in der Situation allein gelassen werden und die Unterbesetzungen durch Einspringen, Überstunden oder Arbeiten unter starker Belastung auffangen müssen. Unsere Entlastungsvereinbarung sieht vor, dass bei absehbarer drohender Unterschreitung der Soll- bzw. Regelbesetzung Maßnahmen wie Personalersatz aus dem Springerpool, die Heranziehung von Pflegekräften aus der Zeitarbeit, keine Neuaufnahmen von Patient*innen sowie das Abbestellen von Patient*innen, deren Aufnahme geplant war, bzw. vergleichbar wirksame Konsequenzen vom Arbeitgeber veranlasst werden müssen. In der Vereinbarung ist geregelt, dass schon bei der Planung der Arbeit die Vermeidung von Gefährdungssituationen oberste Priorität hat und dazu alle erforderlichen Maßnahmen einzuleiten sind. Nach Ablehnung des PR heißt es nun vom UK, dass die Dienstpläne nicht korrekt bzw. nicht vollständig seien, und dass der PR aktualisierte Vorlagen hierzu erhalten wird. Der PR bezweifelt, dass die meisten Unterbesetzungen nachgebessert werden können.

Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)
Begrüßung der neuen Auszubildenden: Zum 01. August ist je ein Ausbildungskurs zur Pflegefachperson bzw. Pflegefachassistenzperson gestartet. Außerdem haben zahlreiche Kolleg*innen, deren Ausbildung unter das Berufsbildungsgesetz fällt (z.B. Medizinische Fachangestellte, Feinmechanik oder Tierpflege), ihre Ausbildung an der Uniklinik begonnen. Wir begrüßen die neuen Kolleg*innen herzlich und wünschen ihnen die bestmögliche Ausbildungszeit. Dafür wollen wir uns weiterhin nach Kräften einsetzen. Viele von ihnen konnten wir am 18. August im Rahmen eines Begrüßungsabends auch bereits persönlich kennenlernen.
Dienstausweise: In letzter Zeit kam vermehrt die Frage auf, ob Dienstausweise stets offen getragen werden müssen, bzw. ob der Nachname auf dem Dienstausweis immer sichtbar sein muss. Entgegen der Auffassung einiger Leitungen besteht zum offenen Tragen des Dienstausweises am Universitätsklinikum keine Pflicht. Auch das Abdecken des Nachnamens ist nicht verboten.
Unbeaufsichtigtes Arbeiten: Ebenfalls mehren sich die Berichte aus verschiedenen Abteilungen, dass Auszubildende ohne engmaschige Betreuung alleine arbeiten oder bei Arbeitsspitzen zu Überstunden herangezogen werden. Wir erinnern daher daran, dass Auszubildende grundsätzlich zum Zweck der Ausbildung „on top“, also zusätzlich in den Bereichen einzuplanen sind. Selbstständiges Arbeiten ist dabei erwünscht und sinnvoll, es muss aber immer die Beaufsichtigung durch eine Fachkraft gewährleistet sein. Das Ableisten von Überstunden ist in der Ausbildung grundsätzlich nicht vorgesehen.

AG Sucht
Suchtverhalten ist sehr vielschichtig und betrifft nicht nur Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten, sondern auch sogenannte Verhaltenssüchte (z.B. Spiel-, Internet-, Ess- und Arbeitssucht). Oft ist auch das Umfeld, wie z.B. am Arbeitsplatz, betroffen und jeder ist unsicher, wie mit dem Thema umgegangen werden soll. Sie können uns dazu unter der Telefonnummer 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de erreichen. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Juli 2021 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 31 Neueinstellungen waren 18 befristet und 13 unbefristet. Von 19 Weiterbeschäftigungen waren 13 befristet und 6 unbefristet.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

26. August: Zentrallabor
2. September: Augenklinik und HNO
9. September: Intensivstationen
16. September: ZIT und Betriebstechnisches Gebäude
23. September: Hautklinik und Medizinisches Forschungszentrum
30. September: ZSVA und Müllplatz

Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing
Wenn Sie Konflikte am Arbeitsplatz haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden – am besten so früh wie möglich! Der Personalrat unterliegt der Schweigepflicht. Alles, bei dem wir Sie unterstützen können, passiert erst nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf unter Telefon 3410.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort erhalten Sie die Telefonnummer der Beraterin, mit der Sie einen Beratungstermin vereinbaren können.