Personalrats-Sonderrundmail

Gestern wurde am Uniklinikum Essen Geschichte geschrieben! Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte der Schwesternschaften des Deutschen Roten Kreuzes wurde in der Bundesrepublik ein Betriebsrat für Mitglieder der DRK-Schwesternschaft gewählt. Dies ist so bedeutend, weil über 1400 Pflegekräfte durch die Schwesternschaft an das UK gestellt werden und rechtlich keine Arbeitnehmerinnen – sondern Vereinsmitglieder sind. Somit sind diese Mitglieder bisher immer nur durch einen Beirat vertreten worden, der keine Rechte hatte. Einen Betriebsrat hat es für die Mitglieder nie gegeben. An den letzten beiden Tagen hat nun erstmalig eine Betriebsratswahl stattgefunden. Der Arbeitgeber DRK-Schwesternschaft hat schon im Vorfeld versucht die Wahl gerichtlich zu verhindern, ist damit aber gescheitert.

 Mit 317 Stimmen wurde die von ver.di unterstützte Liste 1 „die echten.“ gewählt, was zehn Sitzen im Betriebsrat entspricht. Mit 156 Stimmen wurde Liste 2 „Mitgliedervertretung“ gewählt, was fünf Sitzen entspricht. Wir gratulieren allen neu gewählten Betriebsratsmitgliedern und wünschen ihnen viel Erfolg, Durchsetzungskraft und einen langen Atem bei der großen Aufgabe, die vor ihnen liegt!

 Denn offensichtlich sind mindestens 317 DRK-Mitglieder unzufrieden mit ihrer rechtlichen Situation und haben einer Liste zum Sieg verholfen, die sich klar gegen die „Vereinsmeierei“ und Entrechtung der DRK-Mitglieder ausgesprochen hat. DRK-Mitglieder, die teilweise Zwangsmitglieder in der DRK-Schwesternschaft sind, weil sie keine Wahlfreiheit hatten auch über das Uniklinikum direkt angestellt zu werden.

Spannend bleibt auch, ob die DRK-Schwesternschaft diese demokratische Wahl als das  akzeptieren wird, was sie ist: der Ausdruck eines freien Wähler_innenwillens. Oder ob die Schwesternschaft  auch nach der Wahl versuchen wird, die Wahl anzufechten und damit nur ihre Schwäche zeigt.

 Wir freuen uns auf jeden Fall über die neue Interessensvertretung und wünschen ihr alles Gute!