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Patienten jährlich behandelt das GEP-
NET-Zentrum am UK Essen und ist damit eine
der größten Einrichtungen in Deutschland.
Bei den gastroenteropankreatischen neuro-
endokrinen Tumoren (GEP-NET) handelt es
sich um Hormontumoren, die im Bereich des
Magen-Darm-Trakts auftreten. Die Koordina-
tion des interdisziplinären Zentrums erfolgt
über die Klinik für Endokrinologie und Stoff-
wechselerkrankungen.
Gastroenteropankreatische neuroendokrine
Tumoren sind zwar häufige endokrine Neo-
plasien des Körpers – prinzipiell jedoch handelt
es sich um eine relativ seltene Erkrankung (siehe
Kasten). Dank verbesserter diagnostischer
Möglichkeiten, etwa im Bereich der Pathologie
und der Bildgebung und damit in der Ur-
sprungsanalyse des Tumors, wird sie heute
jedoch etwa vier Mal so häufig diagnostiziert
wie noch vor 20 Jahren. Obwohl die neuro-
endokrinen Tumoren des Verdauungssystems
im Durchschnitt nicht so aggressiv auftreten
wie der „normale“ Darmkrebs, liegt die Chance
eines Patienten, fünf Jahre mit der Krankheit
zu überleben, bei 40 bis 80 Prozent – abhängig
von der jeweiligen Primärlokalisation und Dif-
ferenzierung. Grundsätzlich besteht daher
spezifischer Therapiebedarf: „Die Behandlung
wird individuell für jeden Patienten im Rahmen
einer wöchentlichen Tumorkonferenz festge-
legt“, sagt Dr. Harald Lahner, Leiter des GEP-NET-
Studienzentrums und Leitender Oberarzt der
Klinik für Endokrinologie.
Koordinierung durch die Klinik für Endokrino-
logie und Stoffwechselerkrankungen
Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung be-
dürfen die Diagnostik und Therapie neuro-
endokriner Tumoren eines erfahrenen inter-
disziplinären Teams. Dieses wird im Rahmen
des speziellen Behandlungsprogramms Endo-
krine Tumoren des Westdeutschen Tumor-
zentrums (WZET) am UK Essen von der Klinik
GEP-NET-Zentrum am Universitätsklinikum Essen
Auf der Spur einer seltenen Krankheit der Hormon-
produzierenden Drüsen
Krankenversorgung
Dr. med. Harald Lahner und Dr. med. Thorsten Pöppel
Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel