Was ist unmittelbar nach der Transplantation?


Intensivbereich:
Wenn Sie aus der Narkose erwachen, was erst einige Stunden nach Operationsende der Fall sein wird, werden immer eine erfahrene Pflegeperson und ein Arzt an Ihrem Bett sein, um Ihren Gesundheitszustand zu überwachen. Die ersten Eindrücke werden für Sie sehr ungewohnt sein. Sie werden nicht sprechen können, da Sie zunächst noch einen Beatmungsschlauch in Ihrem Mund haben, der jedoch, wenn Sie tief genug und regelmäßig selbst atmen, baldmöglichst entfernt wird. Es könnte sein, dass Ihre Umgebung befremdlich auf Sie wirkt, da dass Sie betreuende Personal Mundschutz und Handschuhe trägt. Dieses dient dem Zweck einer Infektion vorzubeugen. Sie sind mit verschiedenen elektronischen Geräten verbunden, die die Funktionen des Kreislaufs überwachen, Ihnen fortlaufend Medikamente verabreichen und Kreislaufdaten speichern können. Sie werden zunächst noch etwas heiser sein und vor allen Dingen starken Durst verspüren, gegen den Sie nach ca. 6 Std. etwas zu trinken bekommen. Bereits 24 Stunden nach der Operation werden Sie mit Hilfe einer Pflegeperson aufstehen. Außerdem sind auch schon zu diesem Zeitpunkt krankengymnastische Übungen insbesondere zur Vorbeugung einer Lungenentzündung enorm wichtig. Dabei können Sie noch Schmerzen im Brustkorb verspüren, die durch die Drainageschläuche bedingt sind. In diesem Fall sollten Sie sich melden, damit wir Ihnen soviel Medikamente gegen die Schmerzen geben können wie Sie benötigen. Heutzutage kann diese Operation nahezu schmerzfrei durchgeführt werden. Die Schläuche werden in der Regel nach 48 Stunden gezogen.

Sobald Sie erwacht sind, dürfen Sie von Ihren engsten Angehörigen Besuch empfangen.

Außer dem Erlernen von Kontrollmaßnahmen wie:

  • selbständiges Erlernen der Medikamentierung
  • tägliche eigene Gewichtskontrolle
  • tägliche Kontrolle des Blutdrucks
  • tägliche Kontrolle der Pulsfrequenz
  • Beurteilung der Regelmäßigkeit des Pulschlags
  • tägliche Messung des Atemstoßes (nach (Herz-) Lungen-Transplant.)

 
müssen Sie sich in den ersten Tagen nach der Operation einige Hygienemaßnahmen aneignen, deren Zweck es ist, Infektionen vorzubeugen. Diese beinhalten auch eine sorgfältige Händedesinfektion.

Allgemeinstation:
Nach etwa einer Woche haben sich die Kreislauf- bzw. Atemverhältnisse ausreichend stabilisiert. Dauertropfinfusionen sind nicht mehr notwendig. Die Katheter, die der Blutdruckkontrolle dienten,sind entfemt worden. Auf der Allgemeinstation wächst Ihre Selbstständigkeit. Eine gute Mobilisierung, Training Ihrer geschwächten Muskeln und der Aufbau einer normalen Ernährung sind jetzt vordringliche Aufgaben. Schon nach kurzer Zeit können Sie kleine Spaziergänge, zunächst innerhalb der Klinik und später auch außerhalb alleine unternehmen.

Entlassung nach Hause:
Wenn sich Ihr Herz bzw. Ihre Lunge und die anderen Organe gut erholt haben und Sie sich im Stande fühlen, die Belange des täglichen Lebens zu bewältigen, werden Sie nach Hause entlassen. Eventuell kann auch eine Anschlussheilbehandlung sinnvoll sein.