Umgang mit Tieren nach Organtransplantation


Patienten nach Organtransplantation haben ein höheres Risiko, als die übrige Bevölkerung eine Krankheitsübertragung durch Tiere zu empfangen. Trotzdem kann mit Hilfe von einfachen Verhaltensregeln das Risiko, sich bei Tieren anzustecken deutlich vermindert werden. Diese Richtlinien sind ursprünglich für knochenmarktransplantierte Patienten gestellt worden, aber sie sind ebenso geltend für jede andere Art der Organtransplantation. Obwohl sich diese Richtlinien darauf beziehen wie man organtransplantierte Patienten vor Krankheitsübertragung durch Haustiere schützt, darf man nicht vergessen, dass diese Haustiere die Stabilität des Organtransplantierten unterstützen.

Sauberkeit:
Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit fließendem Wasser und Seife nachdem Sie das Tier angefasst haben oder die Ausscheidungen (Stuhl) entsorgt haben. Wenn möglich sollten Sie direkten Kontakt mit Tierausscheidungen vermeiden. Erwachsene sollten das Handwaschen der Kinder beobachten.

Versorgung Ihres Haustieres:
Wenn Ihr Haustier krank ist suchen Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt auf. Jede Katze oder jeder Hund der Durchfall hat sollte bei einem Tierarzt untersucht werden und insbesondere auf Infektion mit Cryptosporidium, Giardia, Salmonellen und Campylobacter überprüft werden.

Versorgung von Vögeln:
Vogelkäfige sollten täglich gereinigt werden. Tragen Sie Handschuhe und Mundschutz wann immer Sie Gegenstände berühren die mit Vogelausscheidungen kontaminiert sind. Die Routineuntersuchung von gesunden Vögeln für zoonotische Krankheiten wird nicht empfohlen.

Versorgung von Fischen:
Vermeiden Sie die selbstständige Reinigung der Aquarien. Fragen Sie ein Familienmitglied oder Freunde um Hilfe. Wenn das nicht möglich ist sollten Sie Einmalhandschuhe tragen während Sie das Aquarium reinigen. Reinigen Sie Ihre Hände gründlich mit fließendem Wasser und Seife.

Versorgung von Katzen:
Wenn Sie eine Katze haben bemühen Sie sich um eine Hilfe bei der Reinigung der Katzenbox. Ausnahmsweise können Sie es auch selbst durchführen. Lagern Sie diese Katzenbox nicht in der Küche, im Esszimmer oder in Essensräumen. Wenn möglich halten Sie die Katze im Haus. Vermeiden Sie Kontakt mit streunenden Katzen. Hauskatzen die im Haus gehalten werden müssen nicht routinemäßig auf Toxoplasmose getestet werden.

Füttern des Haustieres:
Menschen können auch von kontaminierter Nahrung Krankheiten empfangen. Indem Sie Ihr Haustier vor diesen Keimen die bei Nahrungsaufnahme zugeführt werden schützen, können Sie Ihre eigene Gesundheit schützen. Aus diesem Grunde sollten die Haustiere nur mit kommerzieller Haustierkost gefüttert werden. Wenn sie Eier, Hühnchen oder Fleischprodukte füttern wollen müssen diese gut gekocht sein. Milchhaltige Nahrung sollte pasteurisiert sein. Vermeiden Sie dass die Tiere sich selbstständig ernähren, z. B. Toilettenschüsselwasser oder Abfalleimer. Lassen Sie Ihre Hunde nicht jagen oder an Tierausscheidungen riechen.

Sie wünschen sich ein Haustier:
Wenn Sie sich ein neues Haustier wünschen vermeiden Sie Tiere die krank sind, herumstreunen oder sehr jung sind (Katzen und Hunde jünger als 6 Monate). Diese Tiere haben eine höhere Wahrscheinlichkeit eine Krankheit in sich zu tragen die auch Sie bedrohen könnte.

Welche Tiere müssen Sie vermeiden:
Folgende Tiere werden als Risikofaktoren für immunsuppremierte Patienten betrachtet: Reptilien, kleine Hühner und Enten, exotische Tiere incl. Affen.

Alle Patienten sollten direkten Kontakt mit wilden Tieren vermeiden.

Adoptieren Sie keine wilden Tiere als Haustiere oder bringen Sie sie in Ihr Heim. Kontakt mit diesen Tieren oder ihrer Umgebung sollte vermieden werden. Wenn Sie diese Tiere oder ihre Umgebung (Essen oder Käfig) berühren, waschen Sie sich ihre Hände mit fließendem Wasser und Seife. Zusätzlich sollten organtransplantierte Patienten extra vorsichtig sein, wenn Sie einen Bauernhof besuchen, wenn Sie Kontakt mit Tieren der Landwirtschaft haben oder einen Zoo besuchen. Diese Haustiersicherheitsrichtlinien gelten für knochenmarktransplantierte Patienten, aber auch alle anderen organtransplantierten Patienten.

Literatur:
Guidilines for preventing opportunistic infections among hemaopoitic stem cell transpalnt recipients. Morbidity WeeklyReport, October 20, 2000; 49 (RR10) : 1-128