10.09.12

Aortic Live: "Innovation Challenges State of the Art" - Operation gelungen!


356 Mediziner aus 27 Ländern trafen sich am vergangenen Wochenende zum ersten internationalen Symposium "Aortic Live" im Westdeutschen Herzzentrum Essen. An zwei Tagen wurden neueste Operationstechniken rund um die Aorta per Live-OP demonstriert: Neben Vorträgen von international renommierten Experten wurden spektakuläre Operationen direkt in den Kongresssaal übertragen und dort diskutiert.

 

Es ging um Erkrankungen an der Aortenklappe, um Aneurysmen und um Dissektionen: Die Hauptschlagader vom Herz bis zur Bifurkation war das Thema der ersten Auflage von "Aortic live". Aber nicht nur das Thema lockte rund 350 Experten aus den Bereichen Herz- und Gefäßchirurgie zu diesem neuen Symposium ans Westdeutsche Herzzentrum Essen. Per Live-Übertragung aus dem OP in den Kongresssaal wurden aktuelle und vor allem innovative Behandlungskonzepte direkt am Patienten demonstriert. Die Mediziner beobachteten, diskutierten und stellten Fragen - untereinander im Audimax und auch unmittelbaren im Austausch mit den Operateuren. So wurde jede übertragene Operation zur Lerneinheit von Experten für Experten.

 

"Hier stehen virtuell fast 350 Chirurgen an einem OP-Tisch", erklärt Prof. Dr. Heinz Jakob, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Essen. Zusammen mit seinem Team hat der renommierte Herzchirurg das neue Symposium organisiert. Vom Premierenerfolg ist er begeistert: "Es ist ein in dieser Form völlig neues Konzept. Umso mehr freuen wir uns, dass sich so viele renommierte Mediziner aus der ganzen Welt dafür interessieren. Wir haben neben Teilnehmern aus ganz Europa auch Gäste aus den USA, Japan, Südamerika und sogar aus Afrika."

 

Die internationalen Herz- und Gefäßspezialisten sind nicht nur Zuschauer, einige operieren selbst und zeigen innovative Techniken: Zum Beispiel Prof. Gebrine El-Khoury aus Brüssel - er demonstrierte gleich zwei Aortenklappenrekonstruktionen - oder Prof. Joseph Bavaria aus Philadelphia, der eine Verpflanzung der Kopf-Hals-Gefäße voroperierte. Später erklärten die Experten die Techniken noch einmal am Modell: "In sogenannten Wet Labs konnten die Teilnehmer des Symposiums, die gezeigten Verfahren ausprobieren und ihre Fähigkeiten unter erfahrener Anleitung weiter verbessern", erklärt Professor Heinz Jakob.

 

Abgerundet wurde das Angebot durch das parallel stattfindende Symposium "Essen Live" mit den neuesten Entwicklungen aus der Kardiologie. Schon nach der ersten Auflage ist das neue Aorten-Symposium ein voller Erfolg: "Die Resonanz ist absolut hervorragend, wir bekommen nur positive Rückmeldungen", resümiert Jakob und gibt sich zuversichtlich: "Aortic live" werde sicherlich kein einmaliges Event bleiben...

 

26.03.12

30.000ste Herz-OP mit Herz-Lungen-Maschine am Universitätsklinikum


In der Herzchirurgie des Westdeutschen Herzzentrums Essen wurde jetzt der 30.000ste Patient mit Herz-Lungen-Maschine operiert. Die Spezialisten der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie implantierten einem 52-jährigen erfolgreich eine neue Herzklappe.

 

Dass Klaus-Peter Hübscher nach seiner Operationen mit Blumen begrüßt wird, hätte er nun wirklich nicht erwartet: Er ist der 30.000ste Patient, der im Westdeutschen Herzzentrum in Essen mit Herz-Lungen-Maschine am Herzen operiert wurde. Für seine Operation am Universitätsklinikum hat er eine lange Anfahrt in Kauf genommen, denn Klaus-Peter Hübscher wohnt in Einsiedeln in der Schweiz. „Von Freunden wurde mir das Westdeutsche Herzzentrum Essen empfohlen“, betont er. 

 

Klaus-Peter Hübscher litt seit Jahren unter einer Aortenklappenstenose. Eine Erkrankung, bei der eine der Herzklappen mit der Zeit immer mehr verkalkt und sich nicht mehr richtig öffnet. Zusätzlich hatte er ein großes Blutgerinnsel im Herzen und einen großen Defekt zwischen beiden Herzhälften. Beide Probleme wurden parallel zum Klappenersatz gelöst. Körperliche Anstrengungen waren zuletzt fast gar nicht mehr möglich. „Ich konnte am Ende nicht einmal mehr zwei Etagen die Treppe hinauf steigen“, so Hübscher. Umso mehr freut er sich, dass es ihm jetzt schon wieder besser geht. In einer Woche geht es für den 52-Jährigen wieder nach Hause, denn er ist beruflich sehr eingebunden und viel unterwegs. „Und bis dahin freue ich mich noch ein bisschen über die Blumen, die ich bekommen habe“, lacht Hübscher. 

 

In Essen werden jährlich rund. 2.000 Herzoperationen durchgeführt, davon mehr als 1.200 mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Die Geschichte der Klinik geht zurück bis in die Siebziger Jahre. „Wir gehören zwar nicht zu den größten Herzzentren in Deutschland, aber dafür zu denen mit viel Erfahrung und sehr guten Ergebnissen“, betont Prof. Dr. Heinz Jakob, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie.

28.11.11

Auf kürzestem Weg ins Herz


Deutschlandweit erste künstliche Herzklappe direkt durch die Hauptschlagader eingesetzt

 

Zum ersten Mal haben in Deutschland Mediziner eine künstliche Herzklappe direkt durch die Hauptschlagader ins Herz eingesetzt. Die Herzspezialisten des Westdeutschen Herzzentrums Essen haben die neue und revolutionäre Technik erfolgreich bei Hochrisiko-Patienten angewandt.

 

Patienten mit einer Erkrankung an einer Herzklappe benötigen oft einen Klappenersatz. Insbesondere für ältere Menschen birgt ein offener, chirurgischer Eingriff aber auch viele Risiken. Diesen Patienten konnte bislang nur mit einer Klappe über die Beinarterie oder über die Herzspitze geholfen werden. Den Ärzten am Herzzentrum steht nun neben diesen beiden bisherigen Optionen ein völlig neuer schonender Zugangsweg zur Verfügung.

 

Das jetzt erfolgreich eingesetzte Verfahren wählt als Weg zum Herzen einen direkten und sehr kurzen Zugang über die große Hauptschlagader, die Aorta. Der minimal-invasive Eingriff wurde in Essen gemeinsam von Herzchirurgen und Kardiologen durchgeführt. Die Operationsmethode hinterlässt bei den Patienten nur eine extrem kleine Narbe von zwei bis drei Zentimetern. Für die Herzchirurgen gehört dieser Zugangsweg über die Hauptschlagader zum Standardrepertoire, was die Sicherheit für die Patienten deutlich erhöht. "Die Aorta benutzen wir schließlich bei konventionellen Eingriffen täglich zum Anschluss der Herz-Lungen-Maschine", so PD Dr. Matthias Thielmann, leitender Oberarzt am Westdeutschen Herzzentrum in Essen. Gemeinsam mit Dr. Philipp Kahlert, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, hat er die Operationen vorgenommen.

 

"Je älter die Patienten sind, desto häufiger verhindern Kalkablagerungen in den Beingefäßen den Zugang über die Leiste", erläutert Dr. Kahlert. Oft bleibe daher nur noch der chirurgische Zugang über die Herzspitze. Die neue Alternative betrachten die Herzexperten zunächst einmal als Chance: "Jetzt gilt es zu untersuchen, ob das neue Verfahren über die Aorta für diese Patienten vorteilhafter ist", betont Thielmann.

 

Zur Unterstützung der Essener Herzchirurgen ist extra ein Spezialist aus London eingeflogen worden. Dr. Bapat vom Londoner King's College hat diesen Zugangsweg entwickelt und schon dutzende Male erfolgreich bei seinen Patienten angewandt. Auch die Patienten am Essener Herzzentrum haben von dieser Expertise profitiert und konnten die Klinik schon nach wenigen Tagen mit ihrer neuen Herzklappe wieder verlassen. 

26.09.11

Hundert Jahre dank neuer Herzklappe


Die bislang älteste Patientin, die am Westdeutschen Herzzentrum in Essen eine neue Herzklappe erhalten hat, feierte am Wochenende einen besonderen Geburtstag: Ihren hundertsten. Als fast 97-Jährige wurde Margarete Schagen operiert. Dank eines besonders schonenden Verfahrens, einer katheterbasierten Implantation, konnte ihr trotz ihres hohen Alters eine neue Aortenklappe eingesetzt werden.

 

Als Margarete Schagen 2008 mit ihrer neuen Herzklappe nach Hause ging, scherzte sie gut gelaunt und freute sich auf ihren bevorstehenden 97sten Geburtstag. „Die Ärzte am Essener Uniklinikum haben ihre Sache gut gemacht und mir nicht zu viel versprochen. Zu meinem hundertsten Geburtstag lade ich dann alle zu mir nach Hause ein“, versprach die rüstige Rentnerin damals, nicht ohne ein leichtes Augenzwinkern. Jetzt, drei Jahre später machte sie ihr Versprechen wahr und lud die Mediziner der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie zu ihrer Feier ein.

 

Privatdozent Dr. Matthias Thielmann und Dr. Daniel Wendt sind stolz, ihrer ältesten Patientin zu diesem besonderen Jubiläum gratulieren zu dürfen. Thielmann, leitender Oberarzt am Westdeutschen Herzzentrum, hatte Margarete Schagen mit seinem Team damals minimal-invasiv operiert. Ihre neue Herzklappe bekam die Patientin durch einen kleinen Schnitt an der Herzspitze. Mittels Katheter wurde die Klappe dabei bis zur gewünschten Position vorgeschoben und dann entfaltet. „Ein schonender Eingriff, der sich insbesondere für ältere Patienten eignet, für die eine große, offene Operation zu riskant wäre“, erklärt Thielmann. Der erfahrene Herzchirurg betont: „Frau Schagen ist unser bester Beweis dafür, dass sich die Lebensqualität so auch bei hochbetagten Patienten enorm verbessern lässt.“

 

Vor drei Jahren litt Margarete Schagen unter Luftnot, Herzschmerzen und Ohnmachtsanfällen. Aortenklappenstenose lautete damals die Diagnose. Eine häufige Erkrankung, bei der die Lebensqualität schnell abnimmt. Ohne Behandlung leben die Patienten oft nur noch zwei bis drei Jahre. Umso glücklicher ist die Rheinländerin, dass sie ihren Hundertsten mit ihren drei Söhnen und der ganzen großen Familie feiern durfte: „Ich fühle mich wieder richtig fit, bekomme gut Luft und freue mich, dass alles so reibungslos über die Bühne gegangen ist. Sie wissen ja, ich bin nicht mehr die Allerjüngste!“

 

Das minimal-invasive Verfahren, dem auch Margarete Schagen ihr heutiges Leben verdankt, wird am Westdeutschen Herzzentrum bereits seit 2005 erfolgreich durchgeführt. Über 400 Patienten bekamen bislang so eine neue Herzklappe. Die Essener Herzspezialisten gehören bundesweit zu den führenden Experten bei der kathetergestützten Klappenimplantation. „Für diese Art von Eingriffen wurde am Westdeutschen Herzzentrum eigens ein spezieller Hybrid-Operationssaal eingerichtet, in dem die Herzchirurgen, Kardiologen und Herzanästhesisten ein Spezialistenteam bilden“, erläutert Professor Heinz Jakob, Direktor der Klinik: „So können wir unseren Patienten stets die bestmögliche Behandlung zukommen lassen.“

14.09.11

Keine Chance für Krankenhauskeime


Bakterien, die sich nicht mehr mit den heute gebräuchlichen Antibiotika abtöten lassen, stellen insbesondere für geschwächte Patienten ein Risiko dar. Die Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie des Westdeutschen Herzzentrums in Essen bekämpft diese resistenten Erreger nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dadurch konnten wir die Gefahr für unsere Patienten deutlich reduzieren und bieten ihnen maximalen Schutz vor den sogenannten „Krankenhauskeimen“.

 

MRSA, ESBL und VRE – hinter diesen Kürzeln verbergen sich Bakterien, die mit den vorhandenen Medikamenten nur schwer zu bekämpfen sind. Während sie bei gesunden Mensch meist nur die Haut besiedeln und keine Probleme verursachen, können diese Keime bei stark geschwächten oder frisch operierten Patienten ernsthafte Komplikationen hervorrufen. Im Volksmund sind sie daher auch als „Krankenhauskeime“ bekannt.

 

Um dieses Problem so effektiv wie möglich anzugehen, hat die Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie ein umfassendes Hygiene-Konzept entwickelt. Dadurch ist es uns gelungen, das Komplikations-Risiko durch resistente Erreger zu minimieren. „Neben den verstärkten allgemeinen Hygienemaßnahmen und einer intensivierten Händedesinfektion benötigen wir von allen neuen Patienten eine Abstrich-Untersuchung auf MRSA, ESBL und VRE“, erklärt Professor Dr. Heinz Jakob, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie. Diese könne vorab vom zuweisenden Arzt oder ambulant einige Tage vor Aufnahme in der Poliklinik des Herzzentrums durchgeführt werden. Das Konzept werde strikt eingehalten, betont Jakob: „Sollte eine sofortige Aufnahme medizinisch notwendig sein und die Befunde nicht vorliegen, isolieren wir die Patienten, bis die Ergebnisse dieser Abstriche da sind.“

 

Das Konzept richtet sich insbesondere nach Erkenntnissen aus den Niederlanden. Dort ist es gelungen, die Zahl solcher Erreger in Krankenhäusern um mehr als 90 Prozent zu reduzieren. Seit Einführung dieser Screening-Untersuchung hat es in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie keinen Fall einer Infektion mit einem dieser Erreger mehr gegeben.

 

Ältere Pressemitteilungen:


Herzkatheter und OP an einem Tisch - Wiederöffnung im Westdeutschen Herzzentrum Essen

Der Hybridraum des Westdeutschen Herzzentrums Essen wurde jetzt auf den modernsten Stand gebracht. Die Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten haben sich dadurch nochmals verbessert. Jetzt bietet die mit dem modernsten bildgebenden Verfahren ausgestattete Anlage unter anderem sogar die Möglichkeit einer Computertomographie (CT). Lesen Sie mehr.