Ein Herz für die Vorsorge
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Jahre Heinz Nixdorf Recall Studie
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Forschung und Lehre
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigs-
te Todesursache in den westlichen Industrie-
staaten. Oft treten Herzinfarkt und Herztod
ohne vorherige Warnzeichen auf. Zwar sind in
der Behandlung von Herzerkrankungen große
Fortschritte erzielt worden, doch das nutzt
nur Menschen, die tatsächlich in Krankenhäu-
sern behandelt werden.
Es verstirbt immer noch jeder zweite vom
akuten Herzinfarkt betroffene Patient, bevor er
das Krankenhaus erreicht. Es ist daher wichtig,
Methoden zu entwickeln, eine Herzerkrankung
frühzeitig zu erkennen und damit den Herztod
oder Herzinfarkt verhindern zu können. Daher
haben wir vor zehn Jahren die Heinz Nixdorf
Recall Studie ins Leben gerufen, die ohne die
Förderung durch die Heinz Nixdorf Stiftung
und den damaligen Vorsitzenden Dr. Schmidt
nicht möglich gewesen wäre“, erläutert Prof. Dr.
Raimund Erbel, Direktor der Klinik für Kardiolo-
gie am UK Essen. Nach der Gründung der Lang-
zeitstudie sind im Erhebungszentrum zwischen
dem Jahr 2000 und 2003 4.800 Bürger der
Städte Essen, Bochum und Mülheim a. d. Ruhr
untersucht worden. Diese bilden als Teilneh-
mer der Studie die sogenannten „Recaller“.
Um sich bei den untersuchten Menschen sowie
den Förderern zu bedanken, stellen Wissen-
schaftler und andere Beteiligte am Sonntag,
10.
Juli 2011, in einer Wissenschaftsmatinee in
der Essener Philharmonie Resultate dieser
erfolgreichen Langzeitstudie vor. Neben poin-
tierten Vorträgen und lebendigen Podiumsdis-
kussionen werden die Ergebnisse den über 1.000
geladenen Gästen vorgestellt. Mit dabei sind
neben Medizinern auch Politiker und Wissen-
schaftler wie NRW-Wissenschaftsministerin
Svenja Schulze, der Oberbürgermeister der Stadt
Essen Reinhold Paß, der Rektor der Universität
Duisburg-Essen Prof. Dr. Ulrich Radtke, der
Dekan der Medizinischen Fakultät der Universi-
tät Duisburg-Essen Prof. Dr. Michael Forsting
sowie die beiden Vorstände der Heinz Nixdorf
Stiftung Martin Nixdorf und Dr. Bernd Klein.
Sie sprechen und diskutieren über Themen wie:
Gibt es eine erbliche Vorbelastung für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen oder den Herzinfarkt?
Wie ernähre ich mich richtig? Wie kann ich als
Bewohner eines der größten Ballungszentren
Europas gesund leben und gesund bleiben?
Was müssen Politik und Gesellschaft tun, um
der steigenden Schadstoffbelastung durch den
zunehmenden Verkehr Einhalt zu gebieten?