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19.10.2018

Prof. Dr. Selma Ugurel

Der Sommer ist längst in die Verlängerung gegangen und sorgt für einen sonnigen Herbst - auch am anstehenden Wochenende wieder. Dabei dürfen auch Sonnenstrahlen im Oktober nicht unterschätzt werden, so Prof. Dr. Selma Ugurel, Oberärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Essen. "Sonnenschutz ist auch im Oktober noch wichtig", betont die Expertin.

Frau Prof. Ugurel, wie im gerade vergangenen Jahrhundert-Sommer scheint auch jetzt im Herbst noch sehr viel Sonne. Müssen wir uns besonders schützen?

Prof. Dr. Selma Ugurel: Die Sonnenbelastung ist derzeit eine andere als im Sommer. Die Sonne steht jetzt tiefer, die Strahlen sind nicht mehr so intensiv und damit abgeschwächt. Trotzdem scheint natürlich viel die Sonne. Deshalb ist Sonnenschutz auch im Oktober noch wichtig. Also in erster Linie Textilien und Kopfbedeckungen. Bei Gesicht und Händen helfen Sonnenschutzcremes, ab Lichtschutzfaktor 20 aufwärts und gerne so hoch wie möglich.

Sind Kinder besonders gefährdet?

Prof. Dr. Selma Ugurel: Ja, bei Kindern sollte immer besonders auf genügend Sonnenschutz geachtet werden, weil der körpereigene Lichtschutz noch nicht vollständig ausgereift ist. Wir sprechen ja von Langzeitschäden für den Betroffenen. Hautkrebs tritt meist erst nach 20 Jahren und später auf. Deshalb müssen wir jetzt darauf achten, um spätere Folgeschäden zu vermeiden.

Welche Folgen hat der in diesem Jahr besonders lange Sonnen-Sommer von Mai bis Oktober für uns?

Prof. Dr. Selma Ugurel: Das ist in Summe ein halbes Jahr und schon eine ungewöhnlich lange Sonnen-Phase. Wir sprechen von einer hohen kumulativen Dosis, fast jeder Tag war ja ein Sonnentag. Die Haut hatte also kaum eine Phase, in der er sich mal erholen konnte. Positiver Effekt: Sonnenlicht ist unsere wichtigste Quelle für Vitamin D, das in der Haut gebildet wird. Vitamin D, das Sonnenvitamin, ist wichtig für den Knochen-Stoffwechsel und stärkt die Muskeln. Es soll, laut Studien, auch die Herz-Kreislauf-Gesundheit unterstützen und das Risiko für Diabetes und einige Krebsarten reduzieren. Nach kurzen Sommern und in langen Wintern werden deshalb gerne unterstützende Tabletten genommen. Jetzt haben wir in den letzten Monaten durch die viele Sonne sehr gute Vitamin-D-Reserven gebildet.

 

Kontakt/Rückfragen:Thorsten SchabelonUniverstitätsklinikum EssenTelefon: +49 201 / 723-3564Fax: +49 201 / 723-5618E-Mail: thorsten.schabelon@uk-essen.deInternet: www.uk-essen.dewww.facebook.com/ukessen/www.twitter.com/UniklinikEssen