Drucken - Print
16.07.2020
Universitätsmedizin Essen setzt deutschlandweit erstmals PolarX-Kryoablations-Ballonkatheter bei Vorhofflimmern ein

In der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums der Universitätsmedizin Essen sind erstmals in Deutschland neue wie innovative PolarX-Kryoablations-Ballonkatheter bei Patienten mit Vorhofflimmern eingesetzt worden. Prof. Dr. Reza Wakili, Bereichsleiter der Rhythmologie und Experte für Herzrhythmusstörungen, gelangen die ersten „Ablations Cases“ in Deutschland. Es war mit Eingriffen in Rotterdam gleichzeitig der erste Einsatz in Europa.

 

„Ich gratuliere Prof. Reza Wakili und seinem Team mit den Oberärzten PD Dr. Simon Kochhäuser und Dr. Johannes Siebermair. Das Team hat bereits acht Patienten mit dem neuen Ballonsystem therapiert. Alle Ärzte sind mittlerweile mit dem System vertraut und begeistert.  Mit den PolarX-Kryoablations-Ballonkathetern machen wir im Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum der Universitätsmedizin Essen im Bereich der interventionellen Rhythmologie einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne. Dass wir als erstes Herzzentrum in Deutschland diese neue Generation der Kryoablation anwenden können, macht uns stolz und ist ein Beweis für den hohen Stellenwert, den wir in der Kardiologie in Deutschland haben“, sagt Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum. Die Herz- und Gefäßmedizin gehört zu den Versorgungs- und Forschungsschwerpunkten der Universitätsmedizin Essen.

 

„Ich freue mich, dass wir bei erstmals bei unseren Patientinnen und Patienten in der Universitätsmedizin Essen die PolarX-Ballon-Katheter erfolgreich einsetzen konnten. Das System ist durchdacht, intuitiv und effizient. Es lässt sich einfach handhaben und die Visualisierung ist sehr gut. Es ist, wie wenn Sie vom normalen Fernsehen auf High Definition TV gehen. Die PolarX-Ballon-Katheter sollen ab sofort als innovatives Therapieverfahren in der interventionellen Rhythmologie regelmäßig zum Einsatz kommen und die Versorgung bei Herzerkrankungen weiter verbessern. Es ist Anspruch, dass wir unseren Patientinnen und Patienten immer die beste und innovativste Therapie anbieten zu können“, sagt Prof. Dr. Reza Wakili, Bereichsleiter der Ryhthmologie und Experte für Herzrhythmusstörungen im Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum.

 

Herz- und Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland und für etwa ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Das Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Die Ablation gehört zu den häufigsten Therapien in der Kardiologie. Durch die demographische Entwicklung wird ihre Bedeutung zunehmen. Die behandelten Patienten in Essen haben beide anfallsartiges, symptomatisches Vorhofflimmern, sind aber ansonsten herzgesund und relativ jung. Sie repräsentieren die idealen Kandidaten für eine Kryo-Ablation. Genau diese Patienten, die unter anfallsartigen Herzrhythmusstörungen mit starken, belastenden Symptomen leiden und ansonsten herzgesund sind, haben sehr gute Erfolgschancen.

 

Die Kryoablation wird in der Kardiologie unter anderem bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Dabei wird das für die Rhythmusstörungen verantwortliche Herzmuskelgewebe gezielt gekühlt und vereist, in dem die Katheter-Spitzen auf deutlich unter null Grad heruntergekühlt werden. Der Patient fühlt diese Kälte nicht. Nach der Behandlung sind die Herzmuskelzellen durch die Kälte so verändert, dass sie die elektrischen Erregungen, die ursächlich für die Rhythmusstörungen waren, nicht mehr leiten können.

Bei den Ablationen an der Universitätsmedizin Essen kam die Smartfreeze-Kryo-Konsole der Firma Boston Scientific aus Ratingen zum Einsatz. Dieses System dient dem elektrischen Mapping und der Kryoablation während einer Pulmonalvenenisolation bei paroxysmalem Vorhofflimmern. Die Konsole nutzt Distickstoffoxid zur Vereisung des Gewebes bis hin zur Nekrose. Das Kühlmedium Distickstoffoxid nimmt im Kryo-Ballon des Katheters die Wärme aus dem umgebenden Gewebe auf, kühlt ab und zerstört gleichzeitig, wie gewünscht, die darin befindlichen Zellen. Mit der Vereisung kommt es so zur geplanten transmuralen Gewebenekrose.

 

Kontakt! Rückfragen?
Thorsten Schabelon
Leiter Stabsstelle Marketing und Kommunikation Universitätsklinikum Essen
Telefon: +49 201/723-3564
Mobil: +49 170/9763183
E-Mail: thorsten.schabelon@uk-essen.de
Internet: www.uk-essen.de
www.facebook.com/ukessen

www.twitter.com/UniklinikEssen

 

Universitätsmedizin Essen
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15  Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2019 behandelten unsere 8.500 Beschäftigten rund 74.000 stationäre und 300.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, sowie den übergreifenden Forschungsschwerpunkten Immunologie, Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften.