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Neurologische Erkrankungen


Seltene Gefäßerkrankungen und Schlaganfallursachen

Insbesondere bei jungen Patienten können seltene neurologische Erkrankungen zu Schlaganfällen führen. Neben cerebralen Manifestationen systemischer Vaskulitiden, die in Kooperation mit der Abteilung Nephrologie und Rheumatologie betreut werden, klärt die Neurologische Universitätsklinik Essen insbesondere seltene primär cerebrale Vaskulitiden ab, in Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie zur Biopsie und dem Institut für Pathologie und Neuropathologie zur histologischen Sicherung. Besondere Expertise besteht auch in der Diagnostik und Therapie nicht entzündlicher Vaskulopathien, bei denen zum Teil eine autoimmune und zum Teil eine hereditär-degenerative Genese besteht. Hierzu zählen die hereditären Mikroangiopathien, das Sneddon-Syndrom, das Susac-Syndrom und die Moyamoya-Erkrankung. Eine enge Kooperation besteht hier diagnostisch und therapeutisch zum Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Zur Diagnostik und Therapie seltener Gefäßerkrankungen besteht eine Gefäßsprechstunde, auch eine interdisziplinäre Gefäßambulanz.

Seltene Kopfschmerzerkrankungen

»Das Westdeutsche Kopfschmerzzentrum ist ein Teil der Klinik für Neurologie. Von einem Team aus Neurologen, Psychologen und Physiotherapeuten werden Patienten mit primären und symptomatischen Kopfschmerzen betreut. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie bieten wir interventionelle Therapien (Neuromodulation der Nn. occipitales und des Ganglion sphenopalatinum) an. Das Zentrum behandelt Erwachsene und Kinder. Patienten mit Migräne können zudem an einer erweiterten Behandlung im Rahmen einer Tagesklinik teilnehmen. Auch für Kinder werden in den Ferien regelmäßig Gruppen angeboten.

Folgende seltene Kopfschmerzerkrankungen werden in unserem Zentrum häufig behandelt:

Hereditäre Neuropathien

Erbliche Neuropathien manifestieren sich häufig bereits im jüngeren Lebensalter. Häufige Symptome sind über Jahre zunehmende Gefühlsstörungen und Lähmungen, die  typischerweise an den Beinen beginnen, sich in Richtung Rumpf ausbreiten und im Verlauf auch die Hände und Arme betreffen. Diese Beschwerden können zum Teil mit ausgeprägten, sog. neuropathischen Schmerzen einhergehen, bei denen konventionelle Analgetika häufig keine Linderung bringen. Hierzu zählen neben den zahlreichen Unterformen der Charcot-Marie-Tooth Neuropathien auch die hereditäre Neuropathie mit Neigung zu Druckläsionen (HNPP) sowie Polyneuropathien als Manifestation hereditärer Multisystemerkrankungen. An der Neurologischen Universitätsklinik Essen besteht für die Diagnostik und Therapie seltener hereditärer Neuropathien eine »Spezialambulanz für Erkrankungen des peripheren Nervensystems und neuropathischen Schmerz. Durch die genaue klinische Untersuchung und elektrophysiologische Zusatzdiagnostik, lassen sich viele hereditäre Neuropathien genetisch genauer zuordnen. Eine Kooperation besteht mit der Klinik für Neurochirurgie zur Biopsie von Nerven- und Muskelgewebe sowie mit dem Institut für Pathologie und Neuropathologie zur histologischen Sicherung der Diagnose.

Heredoataxien

An der Neurologischen Universitätsklinik in Essen gibt es seit vielen Jahren eine »Ataxie-Sprechstunde. Aufgabe der Ataxie-Sprechstunde ist die Diagnostik von Ataxien. Die Erkrankungen betreffen überwiegend das Kleinhirn oder Verbindungsbahnen des Kleinhirns. Als Heredoataxien werden Krankheiten des Kleinhirns bezeichnet, die vererbt sind (hereditär). Der Begriff Ataxie steht für die Koordinationsstörungen, die mit den Erkrankungen einhergehen. Typische Zeichen sind eine Stand- und Gangunsicherheit sowie eine gestörte Feinmotorik der Hände. Das Sprechen kann sich verwaschen anhören. Durch genetische Untersuchungen lassen sich viele Heredoataxien genauer zuordnen. Die Ataxie-Sprechstunde arbeitet eng mit verschiedenen Instituten für Humangenetik zusammen.

Zu den Erkrankungen, die in Essen betreut werden, gehören: