Ein Teil der Krebserkrankungen nutzt natürliche Hemmmechanismen („Immuncheckpoints“) des Immunsystems, um der Zerstörung durch Lymphozyten zu entkommen. Durch die Entschlüsselung dieser Mechanismen ist es gelungen, monoklonale Antikörper herzustellen, die diese Hemmung der Immunreaktion gezielt unterbrechen. Dadurch wird eine vorbestehende Immunreaktion gegen den Krebs reaktiviert, was zu einer langfristigen Kontrolle auch metastasierter Krebserkrankungen führen kann. Die Innere Klinik (Tumorforschung) hat wesentlich zu klinischen Studien beigetragen, die dieses neue Wirkprinzip in der Behandlung von metastasiertem Lungenkrebs (1). Nierenkrebs (2) und Kopf-Hals-Tumoren (3) erprobt haben. Diese Studien haben zur Zulassung des Antikörpers Nivolumab in Deutschland geführt. Aktuell werden an der Klinik mehrere Studien angeboten, die die Wirksamkeit dieses neuen Behandlungsprinzips bei weiteren Krebserkrankungen erproben sowie durch Kombinationsbehandlungen versuchen, die Wirksamkeit zu verstärken und für mehr Patienten verfügbar zu machen. Auch kann die Gabe von Interferonen oder Interleukin-2 bei einer kleine Gruppe von Krebspatienten eine Immunabstoßung auslösen. Diese Behandlungsform tritt jedoch wegen ihrer hohen Nebenwirkung und relativ moderaten Wirksamkeit immer mehr in den Hintergrund.