Eigenblutspende


Im Hinblick auf eine bei Ihnen vorgesehene Operation haben Sie die Möglichkeit, für sich selbst Blut zu spenden. Ihr behandelnder Arzt berät Sie gerne betreffend der dazu notwendigen Voraussetzungen.

Obwohl das vom Blutspendedienst zur Verfügung gestellte Fremdblut mit den modernsten Verfahren auf Infektionskrankheiten untersucht ist, kann das minimale Restrisiko einer Infektübertragung durch die Eigenblutspende weiter vermindert werden. Zudem werden immunologische Reaktionen, wie sie nach der Transfusion von Fremdblut auftreten können, bei Verwendung von Eigenblut verhindert.

 

Voraussetzungen für die Blutspende:

Der Eigenblutspende sind aus physiologischen Gründen enge Grenzen gesetzt. Da Blutkonserven maximal 5 Wochen haltbar sind, kann die Eigenblutspende nur in dieser Zeitspanne vor der geplanten Operation stattfinden. Die Eigenblutentnahmen sollten spätestens zwei Wochen vor dem Operationstermin abgeschlossen sein. Wegen dem erhöhten Eisenbedarf des Körpers infolge der Blutspende müssen während der gesamten Dauer der Eigenblutentnahmen bis zum Operationstermin Eisentabletten eingenommen werden.

 

Bedingung für die Eigenblutspende ist ein definitiv festgelegter Operationstermin. Ihr physischer und psychischer Gesundheitszustand muss zudem wiederholte Blutentnahmen in kurzen Abständen erlauben. Anlässlich der körperlichen Untersuchung durch den verordnenden Arzt ist abzuklären, ob die folgenden Voraussetzungen für eine Eigenblutspende erfüllt sind:

 

  • Körpergewicht mindestens 40 kg
  • Hämoglobinwert mindestens 120 g/l
  • Stabile Kreislaufverhältnisse (Blutdruck und Puls)
  • Keine akuten oder latenten Infektionen
  • Keine Episoden mit Bewusstseinsverlust (Synkopen)

 

Sollte der Blutbedarf während oder nach der Operation die Menge des gespendeten Eigenblutes übersteigen, muss zusätzlich Fremdblut verabreicht werden. Zuständig für die Verabreichung des Eigenblutes sowie des Fremdblutes ist der behandelnde Arzt.

 

Wo werden Eigenblutspenden durchgeführt?

Eigenblutspenden können im Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen durchgeführt werden. Sobald die Verordnung Ihres Arztes für die Eigenblutspende vorliegt, bitten wir Sie, sich im gewünschten Blutspendezentrum anzumelden und die Termine zu vereinbaren.

Sie sollten vor der Spende eine leichte Mahlzeit einnehmen und vor und nach der Spende genügend trinken. Der Zeitaufwand für eine Eigenblutspende beträgt ca. 45 – 60 Minuten. Seltene Nebenwirkungen der Eigenblutspende sind Müdigkeit und Schwindel.

 

Ablauf der Eigenblutspende:

Die Eigenblutspenden erfolgen unter ärztlicher Überwachung, wobei unser Spendearzt aufgrund von Hämoglobinkonzentration, Blutdruck und allfälliger körperlicher Untersuchung definitiv über Ihre Spendetauglichkeit entscheidet. Der Antrag auf Eigenblutspende muss unbedingt von Ihrem Arzt vollständig ausgefüllt und uns vor der ersten Spende zugeschickt werden. Ohne diese Unterlagen können keine Blutentnahmen durchgeführt werden.

Pro Spende werden Ihnen 450 ml Blut entnommen und dieses wird wie die „normalen“ Blutspenden in unserem Labor auf Infektionsmarker (HIV, Hepatitis B und C, Syphilis) und einen Leberwert (ALAT) getestet. Auch die Blutgruppe wird bestimmt und eine Blutgruppenkarte wird Ihnen anschliessend zugestellt. Sollte einer der durchgeführten Tests reaktiv (nicht negativ) ausfallen, werden wir Sie umgehend informieren und das gespendete Blut muss aus reglementarischen Gründen vernichtet werden. Zu beachten ist, dass auch eine vor Jahren durchgemachte Syphilis mit den modernen Tests ein reaktives Resultat ergibt und vernichtet werden muss. Falls das gespendete Eigenblut vernichtet werden musste, bitten wir Sie, Ihren Arzt und / oder Operateur umgehend zu informieren, dass für die vorgesehene Operation kein Eigenblut zur Verfügung steht.

Eigenblutpräparate werden mit Ihrem Namen und Ihrer Unterschrift versehen und sind nur für Sie persönlich bestimmt. Es erfolgt keine anderweitige Verwendung Ihres Eigenblutes bei Nichtgebrauch. Die Eigenblutpräparate werden bei uns vorschriftsmässig in temperaturkontrollierten Kühlräumen gelagert und zeitgerecht an den behandelnden Arzt ausgeliefert.

 

Kosten für die Eigenblutspende:

Eigenblutspenden werden gemäss TARMED verrechnet. Wir empfehlen Ihnen vorgängig mit Ihrer Krankenkasse abzuklären, in welchem Umfang die Eigenblutspende gedeckt ist und allenfalls eine Kostengutsprache zu erwirken. Für die administrative Bearbeitung der Leistungsverrechnung benötigen wir den Diagnosecode (TARMED) auf dem von Ihrem Arzt auszufüllenden Auftragsformular.

 

Falls die Eigenblutspenden vernichtet werden müssen, stellen wir trotzdem den vollen Betrag für die Blutspenden in Rechnung. Eine Verrechnung erfolgt auch dann wenn keine Rücktransfusion an Sie stattfindet. Falls eine Eigenblutspende aus medizinischen/technischen Gründen abgebrochen werden muss wird eine Umtriebsentschädigung verrechnet.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen oder Ihrem behandelnden Arzt jederzeit gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns unter der Telefonnummer 0201/ 723 - 1560 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an transfusionsmedizin@uk-essen.de.

Für Ihre geplante Operation wünschen wir Ihnen alles Gute.