Stammzellspende


Warum ist es so wichtig, sich als Spender registrieren zu lassen?

Allein in Deutschland erkranken jährlich mehr als 5000 Erwachsene und Kinder an Leukämie. Vielen kann nur durch eine Transplantation von blutbildenden Stammzellen aus dem Venenblut oder Knochenmark das Leben gerettet werden. Da sich innerhalb der Familie häufig kein geeigneter Spender finden lässt, benötigen die meisten Patienten einen Fremdspender mit identischen Gewebemerkmalen, den so genannten HLA-Merkmalen. Diese Merkmale sind von Mensch zu Mensch verschieden.

 

Zwar sind weltweit inzwischen mehr als 17 Millionen Spender registriert; dennoch findet man für ca. 20% der Patienten immer noch keinen passenden Spender. Deshalb zählt jeder registrierte Spender, denn jeder einzelne kann für einen Patienten auf der Welt die letzte Hoffnung auf Heilung sein.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten der Entnahme von blutbildenden Stammzellen:

 

1. Die Entnahme von Stammzellen aus dem (peripheren) Blut

Dieses Verfahren findet heute in der grossen Mehrzahl der Fälle seine Anwendung. Damit die Stammzellen aus dem Blut eines Gesunden gesammelt werden können, muss zunächst die Zahl der Stammzellen im Blut erhöht werden. Hierzu ist eine viertägige Vorbehandlung des Spenders mit dem Botenstoff G-CSF erforderlich. Das Medikament wird zweimal täglich unter die Haut gespritzt. Dieser Wachstumsfaktor entsteht auch auf natürliche Weise im menschlichen Organismus, z.B. bei Infektionen. Er bewirkt, dass Stammzellen vom Knochenmark in das periphere Blut übertreten.

 

Die Stammzellen werden dann mittels einer Maschine (Zellseparator) in einem 3-6 stündigen Verfahren (Stammzellapherese) aus dem Blut des Spenders gesammelt. Hierzu läuft das Blut über die Armvenen in einem ständigen Kreislauf in eine Zentrifuge und wird dort in seine einzelnen Bestandtteile aufgetrennt.

 

2. Die Entnahme von Stammzellen aus dem Knochenmark

In seltenen Fällen werden die Stammzellen auch heute noch mit einer Punktion aus dem Beckenkamm entnommen. Da diese Prozedur nur in Vollnarkose möglich ist, arbeiten wir hier eng mit dem Universitätsspital Zürich zusammen, das dieses Verfahren für uns durchführt. Innerhalb von etwa 1 Stunde werden dabei 500 – 1000 ml Blut aus dem Beckenkamm entnommen. Wichtig ist an dieser Stelle den Begriff Knochenmark nicht mit Rückenmark zu verwechseln. Knochenmark ist blutbildendes Gewebe, das in bestimmten Knochen vorkommt, Rückenmark liegt dagegen im Wirbelkanal und ist ein Teil des Nervensystems, der nicht transplantiert werden kann.

 

Risiken einer Spende

Bei der Spende von Stammzellen aus peripherem Blut ist keine Operation und keine Narkose notwendig. Statt dessen muss der Spender mit einem Medikament, welches die Blutstammzellen im Körper anreichert, vorbehandelt werden. Als Nebenwirkungen dieser Behandlung mit dem Botenstoff G-CSF können Symptome wie Knochen-, Muskel- oder Kopfschmerzen auftreten. Diese Symptome können jedoch mit handelsüblichen Schmerzmitteln behandelt werden und klingen nach Ende der Behandlung wieder ab. Langzeiteffekte dieses natürlichen, d. h. auch in unserem Körper vorkommenden, Wachstumsfaktors G-CSF sind seit Beginn des Einsatzes im Jahre 1989 nicht bekannt geworden.

 

Bei der Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm wird ein operativer Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt. Jede Knochenmarkentnahme und jede Vollnarkose beinhalten ein gewisses Risiko. Bei gesunden Spendern ist die Gefahr ernster Komplikationen jedoch sehr gering. An der Entnahmestelle können sich Blutergüsse bilden und noch einige Tage Schmerzen auftreten. Das Knochenmark selbst regeneriert sich in kurzer Zeit, so dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

 

In seltenen Fällen können bei der Behandlung mit G-CSF und bei der Entnahme von Knochenmark oder peripherem Blut allergische Reaktionen beim Spender auftreten. Auf jeden Fall wird der Spender rechtzeitig vor der möglichen Spende eingehend untersucht und ausführlich über eventuelle Risiken aufgeklärt.

 

Wichtig: Die Entscheidung zur Spende ist freiwillig und kann bis zum Beginn der Vorbehandlung des Patienten ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. Falls Sie tatsächlich einmal für eine Spende in Frage kommen, wird mit Ihnen vor der Spende ein ausführliches Gespräch geführt.

 

Geben Sie sich einen Ruck! Ein kleiner Schritt für Sie kann einen grossen Schritt für einen todkranken Menschen irendwo auf der Welt bedeuten. Helfen Sie mit das Netz aus registrierten Spender auch in Deutschland ein bisschen engmaschiger zu machen!

 

Wie kann man sich registrieren lassen?

Registrieren lassen kann sich jeder Gesunde zwischen 18 und 55 Jahren. Fordern Sie einfach das nötige Material über die Homepage der Westdeutschen Spenderzentrale (www.wsze.de) an oder kommen Sie zu uns zum Blutspendedienst. Natürlich können Sie die Westdeutsche Spenderzentrale auch anrufen, ein Fax oder eine E-Mail schicken:

Telefon:  02102-9977-472

Fax:        02102-9977-474

E-Mail:     info@wsze.de