22.06.2020
Erste Muttermilchbank in Essen

Angebot für die Kleinsten – Zweite Milchbank in NRW

Das Perinatalzentrum der Universitätsmedizin Essen hat jetzt die erste Muttermilchbank in Essen aufgebaut. Nach Dortmund ist sie die zweite in Nordrhein-Westfalen. Deutschlandweit gibt es derzeit 28 Muttermilchbanken.

 

„Besser als jedes Medikament schützt Muttermilch vor allem Frühgeborene vor gefährlichen Darmentzündungen und Infektionen. Sie enthält zahlreiche Nährstoffe und Antikörper, die für die Entwicklung von Babys, insbesondere von Frühgeborenen, lebenswichtig sind“, erklärt Prof. Ursula Felderhoff-Müser, Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen. Außerdem fördere sie die Entwicklung des Gehirns.

 

Im Rahmen der familienzentrierten Betreuung am Universitätsklinikum Essen unterstützen die Stillberaterin Silke Kruse-Hähnel, die Elternberatung „Frühstart“ und der Bunte Kreis Mütter darin, ihren Neugeborenen Muttermilch zu geben. Das Stillen unterstützt den Aufbau einer engen Beziehung zwischen Mutter und Kind. Doch manchmal reicht die Menge an Milch nicht aus, wenn Mütter beispielsweise unter Stress stehen oder krank sind. Dann ist gespendete Muttermilch aus der Essener Frauenmilchbank für Frühgeborene eine wichtige Alternative. Die in Muttermilch enthaltenden Enzyme und Abwehrstoffe können bisher nicht synthetisch hergestellt werden.

 

In der neuen Milchbank der Universitätsmedizin Essen wird daher überschüssige Muttermilch von Müttern gesammelt, die in der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Essen entbunden haben. Die Milch wird untersucht, gelagert, anonymisiert und bei Bedarf den Frühgeborenen der Station gegeben, deren Mütter nicht ausreichend Milch haben bzw. nicht stillen dürfen.

 

Es wird akribisch darauf geachtet, dass vor einer Spende vorrangig das eigene Kind auf der Station ausreichend mit Muttermilch versorgt ist und dass die gespendete Milch hygienisch einwandfrei ist. Deshalb werden keine Milchspenden von außerhalb des Uniklinikums angenommen.

 

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Kristina Gronwald
Tel.: 0201/723- 3683
kristina.gronwald@uk-essen.de