22.10.2015
Medizinpreis 2015 in Essen verliehen

100.000 Euro für innovative medizinische Projekte

Essen, 22.10.2015 – Vertreter der Stiftung Universitätsmedizin Essen haben heute im Beisein des neuen Essener Oberbürgermeisters Thomas Kufen vor über 200 Gästen feierlich den „Medizinpreis 2015“ verliehen. Insgesamt wurden 100.000 Euro für innovative medizinische Vorhaben ausgeschüttet und vier Projekte ausgezeichnet. 2013 hatte die Stiftung den bundesweit einzigartigen Preis erstmals vergeben.


„Der mit 100.000 Euro dotierte ‚Medizinpreis 2015‘ ist eine in Deutschland einzigartige Auszeichnung. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, um universitätsmedizinische Vorhaben zu fördern und weiterzuentwickeln, die insbesondere den Menschen in der Metropole Ruhr zu Gute kommen: In diesem Jahr unterstützen wir vier Projekte. Seit 2013 konnten wir bereits 13 innovative Projektideen mit einer durchschnittlichen Förderung von über 20.000 Euro auszeichnen, die daraufhin erfolgreich umgesetzt werden konnten“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin Essen, bei der feierlichen Preisverleihung im Deichmann-Auditorium des Lehr- und Lernzentrum der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). Der neue Ärztliche Direktor des UK Essen, Prof. Dr. Jochen A. Werner, unterstrich in seiner Begrüßungsansprache ebenfalls die Wichtigkeit des Medizinpreises für das gesamte Klinikum und seine Beschäftigten: „Der Medizinpreis der Stiftung Universitätsmedizin trägt dazu bei, die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und die Erforschung von Krankheiten, die das Universitätsklinikum auf höchstem Niveau durchführt, sicherzustellen und noch weiter zu verbessern.“ Denn mit den Mitteln des Preises würden sowohl wichtige Forschungsvorhaben als auch Projekte ermöglicht, die über die medizinische Grundversorgung hinausgehen und somit kaum anderweitige finanzielle Förderung erhalten. „Um ihre Forschungsvorhaben realisieren zu können, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, nicht zuletzt aufgrund der allgemeinen finanziellen Situation der Länder, immer stärker auf finanzielle Unterstützung aus dem nicht-öffentlichen Bereich – also zum Beispiel private Fördergelder oder Spenden –  angewiesen. Umso mehr freuen wir uns, dass die Stiftung Universitätsmedizin mit dem ‚Medizinpreis 2015‘ erneut ausgewählte Forschungsprojekte unterstützt“, erklärt Prof. Dr. Peter Hoyer, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.


Zur Preisverleihung kam auch der neue Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, der das UK Essen in der Vergangenheit bereits mehrfach besucht hatte: „Der Preis  ist Ausdruck der besonderen Wertschätzung erbrachter Leistungen und fördert die hohe fachliche medizinische Qualifizierung, die vom UK Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen auch auf andere medizinische Einrichtungen der Stadt Essen ausstrahlt. Er unterstützt zudem die Weiterentwicklung des ‚Medizinstandortes Essen‘ und seiner Strahlkraft über die Region hinaus – beides liegt mir sehr am Herzen.“


Insgesamt vier Projekte, die im Vorfeld der Veranstaltung in einem mehrstufigen Auswahlverfahren von Fachjurys gewählt wurden, erhielten den „Medizinpreis 2015“ in den Kategorien Forschung und Krankenversorgung. Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V., war aus Berlin angereist, um die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger zu halten.


In der Kategorie Forschung wurden drei Projekte mit einem Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro ausgezeichnet. In der Unterkategorie „Forschung und Innovation“ erhielten zwei Projekte jeweils 20.000 Euro:

 

  • Dr. Peter Rusch, Gynäkologe in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, beschäftigt sich gemeinsam mit einem interdisziplinären Team mit der Möglichkeit, anhand einfacher Blutanalysen den Zustand von Brustimplantaten bei Frauen zu überprüfen. Defekte Implantate können schwerwiegende Beschwerden hervorrufen, weshalb dann eine Operation zum Austausch des Implantats notwendig ist. Bisher liefert die MRT-Untersuchung die besten Ergebnisse, diese ist jedoch für die Patientin aufwendig und zudem kostenintensiv.
  • Dr. Adalbert Krawczyk, Biochemiker am Institut für Virologie, untersucht in seinem Forschungsprojekt die natürliche Antikörperantwort des Menschen gegen Herpes Simplex Viren. Infektionen mit diesen Viren sind im Bereich des Auges sowie generell für Menschen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährlich. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen zur Entwicklung von antiviralen Antikörpern dienen, die eine wirksame Therapie gegen Herpes Simplex Virus Infektionen und langfristig auch eine Impfung ermöglichen könnten.

 

In der Unterkategorie „Forschung – Nachwuchsförderung“ wurde ein Projekt mit 10.000 Euro ausgezeichnet:

 

  • Medizinstudentin Hannah Kohler möchte im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen die Therapiemöglichkeiten für Patienten mit einer seltenen und überaus aggressiven Form des Schilddrüsenkrebses verbessern, indem sie den Zusammenhang von Genetik und Tumorentwicklung nachvollzieht und beweist. Auf Basis ihrer Erkenntnisse könnten dann Medikamente eingesetzt werden, um die Heilungschancen zu erhöhen. Denn bislang ist noch keine erfolgreiche Therapie möglich.

 

In der Kategorie Krankenversorgung wurde ein Team-Projekt mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro ausgezeichnet:

 

  • Ulrike Kramer, Leiterin des Sozialdienstes, Dr. Claudia Pieper, Leiterin der AG Prävention und Gesundheitsförderung am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie und Jessy Haupt, Mitarbeiterin beider Bereiche, haben sich zum Ziel gesetzt, die soziale Beratung von Patienten als Teil einer ganzheitlichen Patientenversorgung weiter zu verbessern. Das Team möchte Merkmale herausfinden, die auf einen speziellen Beratungsbedarf hinweisen, um so eine möglichst passgenaue Beratung zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen.

 

Weitere 10.000 Euro stellt die Stiftung Universitätsmedizin für den Innovationspreis Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zur Verfügung. Im Rahmen der Medizinpreis-Verleihung wurden außerdem die Preisträger der „echo – essen conference for hematology and oncology“ von Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für die Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, offiziell ausgezeichnet, einer Konferenz von Studierenden für Studierende zur aktuellen Krebsforschung, die in diesem Jahr erstmals in Essen stattfand und unter anderem von der Stiftung Universitätsmedizin unterstützt wurde.

 

Die Besucher der Preisverleihung konnten sich anhand mehrerer Kurzfilme ein Bild der ausgezeichneten Projekte machen. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, im Anschluss an die Veranstaltung bei einem Empfang die Preisträger kennenzulernen.

 

Weitere Informationen und Bilder erhalten Sie unter www.universitaetsmedizin.de.

 

Pressekontakt:

Burkhard Büscher

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