23.02.2015
Neues Verfahren zur Unterstützung von Immunzellen entwickelt

Essen, 23. 02.2015 – Es gibt eine Vielzahl an Virenerkrankungen. Schwächen sie das Immunsystem betroffener Patienten, können sie tödlich verlaufen: Bakterien und andere Keime können leichter in den Körper eindringen und zum Beispiel Lungenentzündungen verursachen. Nun fanden Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heraus, wie sich die körpereigene Abwehr möglicherweise unterstützen lässt. Hierüber berichtet das renommierte Fachmagazin „Nature Communications“ in seiner aktuellen Ausgabe.

 

Von zentraler Bedeutung für anti-virale Abwehrreaktionen ist ein bestimmtes körpereigenes Eiweiß, in der Fachwelt bekannt unter dem Kürzel CEACAM1. Dieses löst die Immunreaktion bei den B-Lymphozyten aus, den weißen Blutkörperchen. „Fehlte das Eiweiß, erhielten die B-Lymphozyten kein Signal und die Bildung von Antikörpern wurde nicht ausgelöst“, erläutert PD Dr. Bernhard B. Singer vom Institut für Anatomie, der die Untersuchung gemeinsam mit Prof. Dr. Karl S. Lang vom Institut für Immunologie durchgeführt hat.

 

Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen soll nun an der Entwicklung neuer Therapieverfahren gearbeitet werden. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei die medikamentöse Gabe von Molekülen, die an CEACAM1 binden. Im besten Falle könnte so nicht nur Patienten geholfen werden, die bereits an einer viralen Infektion leiden. Denkbar wäre auch, diese Moleküle als Impfverstärker, aber auch bei Wundheilungsproblemen und sogar zur Immuntherapie bei onkologischen Erkrankungen einzusetzen.

 

Quelle: Nat. Commun. 6:6217 doi: 10.1038/ncomms7217 (2015)

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