28.02.2014
Baby „Marni“ vor Entlassung aus Universitätsklinikum Essen

Operation gut überstanden – Anschlussheilbehandlung wichtig

Essen, 28.2.1014 – Das acht Monate alte Baby „Marni“, das vor drei Wochen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) eine Leber-Lebendspende seiner Mutter erhielt, hat die Transplantation gut überstanden: In der kommenden Woche kann es das Klinikum verlassen. Auch der Mutter geht es gut – sie wurde bereits wenige Tage nach dem Eingriff entlassen.

 

„Wir freuen uns, dass die Operationen von ‚Marni‘ und ihrer Mutter gut verlaufen sind, so dass beide unser Klinikum innerhalb kürzester Zeit verlassen können“, so Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen. Durch das neue Organ habe das Kind sehr gute Voraussetzungen, zu überleben: „Ein Jahr nach einem solchen Eingriff leben rund 90 Prozent dieser Kinder. Das ist eine exzellente Erfolgschance.“ Eine umfassende Anschlussheilbehandlung schafft dafür eine gute Grundlage: „Bei einer Leber-Lebendspende unter nahen Verwandten, wie in diesem Fall von einer Mutter für ihre Tochter, liegt zwar eine sehr hohe Übereinstimmung der Organe vor, was das Risiko für eine Abstoßung des lebensrettenden Organs senkt. Aber ‚Marni‘ wird dennoch Zeit ihres Lebens Medikamente einnehmen müssen, um dies vollständig verhindern zu können. Gerade bei einem Baby, das noch in der sehr empfindlichen Wachstumsphase ist und sein Leben vor sich hat, ist daher eine Anschlussheilbehandlung besonders wichtig: Hier stellen Ärzte das Kind auf die Medikamente ein und die Mutter lernt, was besonders wichtig ist, damit sich ihre Tochter optimal entwickeln kann“, erklärt Prof. Dr. Patrick Gerner, behandelnder Oberarzt und Leiter des Kinder-Lebertransplantationsprogramms.  

Die Voraussetzungen dafür seien gut: „Marni hat sich innerhalb von rund drei Wochen von dem Eingriff erholt – in der Regel dauert das normalerweise rund sechs bis acht Wochen. Sie ist ein starkes kleines Mädchen und ich wünsche ihr, dass dies so bleibt. Mein besonderer Dank gilt allen an der Behandlung beteiligten Pflegenden und Ärzten. Das Team hat tolle Arbeit geleistet“, so Prof. Nagel weiter.

 

Vor der Operation behandelten die Ärzte der Kinderklinik des UK Essen „Marni“ aufgrund eines angeborenen Leberleidens mehrere Monate lang. Nachdem sich ihr Zustand kontinuierlich verschlechterte und kein Spenderorgan zur Verfügung stand, führten sie nach der Zustimmung mehrerer Transplantationskommissionen Anfang Februar erfolgreich eine Leber-Lebendspende durch. Dabei entnahmen die Ärzte der Mutter einen Teil der Leber, die sich innerhalb weniger Wochen regeneriert.

Das UK Essen verfügt über eines der größten Kinder-Lebertransplantationszentren in Deutschland. In den letzten Jahren konnten hier jährlich zwischen 20 und 25 Patienten geholfen werden. „Häufig waren die Eltern die Lebensretter, denn leider ist die Organspende-Bereitschaft in Deutschland nicht hoch genug“, so Prof. Nagel abschließend.

 

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