11.10.2013
50 Jahre Medizinische Fakultät Essen

Essen, 11.10.2013 - Mit einem Festakt erinnerte die Medizinische Fakultät an ihre Gründung vor 50 Jahren in Essen. Rund 600 Gäste begrüßte Dekan Prof. Jan Buer, darunter auch NRW-Forschungsministerin Svenja Schulze, Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Rektor der Universität Duisburg-Essen Prof. Ulrich Radtke, den Gründungsrektor Prof. Walter Kröll und den Ärztlichen Direktor Prof. Eckhard Nagel. Neben weiteren Honoratioren u. a. aus Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft waren auch Fakultätsangehörige und Beschäftigte des UK Essen in die Philharmonie Essen gekommen, um die herausragenden Leistungen der noch jungen Fakultät zu würdigen. Der festlichen Stimmung einen würdigen Rahmen gab auch das Universi-tätsorchester der Universität Duisburg-Essen unter seinem Dirigenten Prof. Oliver Leo Schmidt.

 

Zur Erinnerung: Vor 50 Jahren begannen erstmals 70 Studierende der Medizinischen Fakultät Essen mit dem Studium in Essen. „Seit dieser Zeit hat sich Essen als Ort von Lehre und Forschung erfolgreich etabliert. Unsere, im Vergleich zu anderen Standorten noch recht junge Fakultät, hat sich in der Wissenschaft einen hervorragenden Ruf erarbeitet und erfreut sich als Studienort großer Beliebtheit. Der Festakt ist der passende Rahmen, die Leistungen der Wissenschaftler am Standort Universitätsklinikum Essen zu würdigen“, betont Prof. Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät Essen. Das bestätigte auch NRW-Forschungsministerin Svenja Schulze, die betonte, dass sich die Medizinische Fakultät in Essen im Vergleich zu anderen noch jungen Universitäten bestens platziert habe.

 

Viel Applaus für seine Grußworte erhielt auch der Gründungsrektor der Universität-Gesamthochschule Essen Prof. Dr. Walter Kröll, der an die Gründungsjahre und die wissenschaftliche Erfolge der vergangenen Jahre erinnerte. So habe das Universitätsklinikum Essen sich früh auf medizinische Schwerpunkte wie Herz-Kreislauf, Onkologie und Transplantation spezialisiert und später mit der Genetischen Medizin sowie Immunologie und Infektiologie neue Forschungsschwerpunkte entwickelt.

 

Forschungsprojekte allgemeinverständlich vorgestellt

Nach den Grußworten auch durch den Rektor der Universität Duisburg Essen Prof. Dr. Ulrich Radtke und den Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Essen Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel stellten stellvertretend für rund 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät drei Mediziner die neuesten Entwicklungen der Medizin aus den Gebieten Herz-Kreislauf, Tumorforschung und Tumortherapie sowie der bildgebenden Diagnostik allgemeinverständlich vor.


Beim Thema „Herzinfarkt – Kann der Organismus sich selbst davor schützen?“ beschrieb Prof. Dr. Gerd Heusch, Direktor des Instituts für Pathophysiologie, eindrucksvoll, wie beispielsweise mit Hilfe des kurzfristigen Anlegens einer Blutdruckmanschette an den Armen Mechanismen der Präkonditionierung greifen und so die Gefahr eines Herzinfarkts etwa bei chirurgischen Eingriffen vermindert werden kann. Dabei kann auch die Erzeugung vorübergehender Sauerstoffarmut in Organen das Wachstum neuer Herzkranzgefäße in Gang setzen.


„Paradigmenwechsel in der Behandlung der Krebspatienten“ – darüber referierte der Geschäftsführender Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums und Direktor der Hautklinik, Prof. Dr. Dirk Schadendorf. Der bis vor wenigen Jahren als unheilbar geltende schwarze Hautkrebs (Melanom) kann heute durch die sogenannte „Individualisierte Medizin“ bei jedem 5. Patienten geheilt werden. Eine Steigerung der Heilungsrate auf 30 Prozent sei keine Zukunftsmusik mehr. Kurzweilig wurde es auch beim Vortrag „Bilder bewegen Medizin“: Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie, stellte die modernen Möglichkeiten der bildgebenden Diagnostik von der simplen Röntgenologie bis hin zu komplexen Techniken wie die Computertomographie oder der Magnetresonanztomographie (MRT) anschaulich vor. So können mittels des Übereinanderlegens von Bildern verschiedener Röntgenverfahren Tumorherde zielgenau lokalisiert werden.

 

Karibische Messe begeistert Zuhörer
Mit einer Sonntagsmatinee klangen die Festlichkeiten zu 50 Jahren Medizinische Fakultät im Audimax an der Segerothstraße aus. Im Mittelpunkt stand die Aufführung der „Karibischen Messe“ des amerikanischen Komponisten Glen McClure mit der Solistin Felicia Friedrich, dem Unichor Essen, dem Konzertchor Unna und dem „Bäng Bäng Steelpan Orchester“ aus Dortmund unter der Gesamtleitung Leitung von Hermann Kruse. „Mit ihrem Rhythmus und einer perfekten Darbietung begeisterten die Chöre und das Orchester das überwältigte Publikum“, so Prof. Friedrich Wilhelm Eigler, Organisator der Sonntagsmatinee. Bei anschließendem Bier und Brezeln klang die gelungene Veranstaltung gegen 14 Uhr aus.