04.02.2013
5.000 Patient in der Schwindelambulanz

(Essen, 4.2.2013) Den 5.000 Patienten Bernhard Konert konnte jetzt das Schwindel-Zentrum des Essener Universitätsklinikums begrüßen. 1017 Patienten besuchten davon anschließend für fünf Tage die Tagesklinik. „Viele hatten bereits eine ganze Reihe von Arztbesuchen hinter sich, ohne dauerhafte Hilfe zu bekommen - bevor sie den Weg ins Essener Schwindel-Zentrum fanden“, weiß PD Dr. Mark Obermann, Leiter des Zentrums.

 

Bernhard Konert besuchte die Tagesklinik, um seine Schwindelsymptomatik zu verbessern. Schon seit Jahren leidet er unter dem sogenannten phobischen Schwankschwindel, der beispielweise in großen Menschenmengen oder im Supermarkt auftritt. Oft folgt der phobische Schwankschwindel einer organischen Erkrankung. Bei Bernhard Konnert ist dies die M. Meniere-Erkrankung, bei der es zu episodisch auftretenden Drehschwindelattacken in Verbinddung mit Übelkeit und Erbrechen kommt. In der Tagesklinik lernte der 43-Jährige nun die organischen und psychischen Faktoren von Schwindelproblematiken kennen. Er erlernte zudem die Grundlagen der konfrontativen Angstbehandlung. Im Sinne der systematischen Desensibilisierung. Bei dieser Methode wird der Patient bewusst mit angstbesetzten Situationen konfrontiert, um ihn daran zu gewöhnen und dadurch die Angst zu mindern. „Ich verstehe meine Schwindelerkrankung nun besser, wodurch ich auch besser mit ihr umgehen kann. Vor allem haben mir aber das Entspannungs- und Gleichgewichtstraining geholfen“, ist der Patient überzeugt.

 

Psychische und körperliche Aspekte

Das Schwindel-Zentrum bietet seinen Patienten eine Reihe neuer Diagnostik- und Behandlungsverfahren an. Grundlage für die Therapie ist dabei die genaue Erfassung der bisherigen Krankengeschichte des Patienten. Darauf folgt eine ganzheitliche Therapie, die sowohl psychische als auch körperliche Aspekte der meist langjährigen Schwindelerkrankung berücksichtigt. Hierzu gehören apparative Untersuchen die speziell auf die Diagnose von verschiedenen Schwindelerkrankungen ausgerichtet sind wie das „vestibulär evoziert myogene Potential“ (VEMP) oder der elektronisch gemessene Kopfimpulstest. Andere Untersuchungsmethoden sind beispielweise Ultraschall, Blutanalysen oder Elektromyographie. Auch das Einüben von Entspannungsübungen und Einzelgespräche mit Psychologen stellen eine wichtige Säule der Diagnostik und Therapie des Schwindel-Zentrums dar und werden von anderen Einrichtungen in Deutschland nicht angeboten. „Bedanken möchte ich mich auch für die sehr gute Kooperation mit der HNO-Klinik, die uns in den letzten Jahren tatkräftig und kollegial in der Differentialdiagnose und Therapie komplizierter Schwindelpatienten unterstützt hat“, betont PD Dr. Mark Obermann, Leiter des Schwindel-Zentrums.

 

Das Essener Schwindelzentrum war bei seiner Eröffnung im März 2010 das erste in Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile sind 23 Mitarbeiter hier tätig. Die Bandbreite reicht dabei von Ärzten, Psychologen über Physiotherapeuten und Krankenschwestern bis zu Sekretärinnen, MTA und studentische Hilfskräfte.

 

Ansprechpartner:

PD Dr. Mark Obermann

Leiter des Schwindelzentrums

Oberarzt der Klinik für Neurologie

Tel.: 0201/723-83180