11.12.2012
Anne Gesthuysen nimmt großzügige Spende entgegen

oben: Anne Gesthuysen und Prof. Dr. Norbert Bornfeld freuen sich über die großzügige Spende von Udo Hensgen (rechts) unten: mit zwei kleinen Patientinnen

Spenden statt Feiern – Hensgen unterstützt KinderAugenKrebsstiftung

 

(Essen, 11.12.2012) Dieser eine Moment ist besonders schmerzhaft. Den ganzen Vormittag haben die Eltern ihr Kind jetzt durch die verschiedenen Untersuchungen begleitet, aber dann heißt es für eine kleine Unendlichkeit Abschied nehmen. Kurz vor dem Operationssaal übernehmen die Krankenschwestern die kleinen Patienten, weil das Team die notwendige Kontrolluntersuchung am Auge nur unter Vollnarkose ohne Gefahren schaffen kann. Also müssen die Eltern draußen vor der Tür warten, bis sie - hoffentlich – das Ergebnis bekommen.

 

Heute ist es gut gegangen. Die Eltern hatten die kleine Lena Hengl am frühen Vormittag dem ärztlichen Team um Prof. Dr. Norbert Bornfeld, Direktor der Klinik für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes am Universitätsklinikum Essen anvertraut. Der behandelnde Arzt Dr. Markus Holdt kann sie wenig später mit dem erfreulichen Befund beruhigen. „Es ist alles gut, wir müssen uns keine Sorgen machen“, ruft er den Eltern nach der Untersuchung zu. Die kleine Lena hatte viel Glück, sie war so frühzeitig in die Augenklinik am Universitätsklinikum Essen gekommen, dass bei ihr das Auge gerettet werden konnte. „Sie hatte einen Tumor im Auge, aber der befand sich in einem Stadium, dass wir ihn mit einer leichten Chemotherapie eindämmen konnten“, erklärt Holdt, „genau das wünschen wir uns, dafür müssten die Kinderärzte aber genauer hinsehen und uns jeweils rechtzeitig einbeziehen“.

 

An diesem Vormittag haben Anne Gesthuysen und Udo Hensgen die Arbeit in der Essener Augenklinik beobachtet. Die Fernsehmoderatorin hatte sich spontan entschieden, als Schirmherrin für die KinderAugenKrebsstiftung zu arbeiten, als sie davon hörte, wie gut die Chancen stehen, wenn man diesen bösartigen Krebs in einem frühen Stadium entdeckt. „Die Überlebenschancen sind groß und man sogar das Augenlicht retten“, weiß Gesthuysen, „und deshalb engagiere ich mich, damit mehr Menschen davon hören“.

 

Udo Hensgen hat über Freunde von der tückischen Krankheit erfahren. „Weil wir in diesem Jahr unser 25-jähriges Firmenjubiläum begehen, habe ich danach spontan entschieden, auf eine Feier zu verzichten und statt dessen 30.000 Euro an die KinderAugenKrebsstiftung zu geben“, erklärt der Düsseldorfer Immobilienunternehmer. Bei seinen Mitarbeitern musste er nicht lange für die Idee werben, denn das schwere Schicksal der Kinder hat niemanden im Büro Hensgen kalt gelassen. „Das kann jeden treffen und deshalb ist es so wichtig, mehr Informationen über die Krankheit zu verbreiten, um dann möglichst rechtzeitig einzugreifen“. Sowohl Udo Hensgen wie Anne Gesthuysen waren gerührt ob der gleichermaßen professionellen wie liebevollen Arbeit auf der Kinderstation der Augenklinik an der Essener Universitätsklinik.

Unternehmensprofil Udo Hensgen:

 

Seit 1987 baut und modernisiert Udo Hensgen Wohnraum für Menschen aller Einkommensklassen. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis und ich möchte, dass die Menschen besser versorgt werden, als sie es heute in vielen Fällen sind“, lautet sein Credo. Mit Hilfe seiner Unternehmen schafft Hensgen moderne und bezahlbare Mietwohnungen sowohl im frei finanzierten wie im geförderten Segment. „Ich halte es für wichtig, dass dies vor allem in Städten wie Düsseldorf und Köln nicht vergessen wird“, wirbt Hensgen. Daneben entwickelt er in seiner Gruppe maßgeschneiderte Eigentumswohnungen für Menschen mit höheren Ansprüchen (mehr auf www.hensgen-immobilien.de).

Hintergrund:

 

Universitätsklinikum Essen – führend in der Behandlung von Retinoblastomen bei Kindern

 

Im Kindesalter ist die häufigste bösartige Erkrankung im Auge das Retinoblastom. Diagnostiziert wird es vor allem in den ersten beiden Lebensjahren. Insgesamt gibt es pro Jahr in Deutschland ungefähr 50 Neuerkrankungen. Die überwiegende Anzahl davon wird im Universitätsklinikum Essen behandelt. Das Universitätsklinikum ist damit deutschlandweit führend in der Therapie dieses bösartigen Augentumors.

 

Das Zentrum für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen erzielt mit Hilfe bewährter und neuester Behandlungsmethoden sehr gute Erfolge. „Dadurch können über 95 Prozent unserer zumeist kleinen Patienten die Krebserkrankung überleben und oft auch geheilt werden“, erklärt Prof. Dr. Norbert Bornfeld, Direktor der Klinik für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes am Universitätsklinikum Essen. Das häufigste Zeichen der Erkrankung ist zu 52 Prozent ein weißer, heller Schimmer in der Pupille, auch Leukokorie genannt. Seltener treten Schielen oder Rötungen auf. Bei rund 60 Prozent der kleinen Patienten ist ein Auge betroffen, bei etwa 40 Prozent hingegen beide. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die Heilungschancen – bei geringerer Belastung durch die Therapie. Die professionelle Behandlung erfordert eine im Universitätsklinikum Essen seit Jahrzehnten gewachsene interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten. Jeden Mittwoch findet die gemeinsame Retinoblastom-Konferenz von Augenärzten, Kinderärzten, Strahlentherapeuten, Humangenetikern und Neuroradiologen statt. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, erhalten die Kinder eine Vollnarkose, das Ärzteteam um Prof. Dr. Norbert Bornfeld kann nur auf diesem Wege zweifelsfrei das richtige Therapiekonzept entwickeln. „Die Heilungschancen sind groß, wenn wir die Kinder rechtzeitig sehen“, erklärt der Dr. Markus Holdt aus dem Team der Essener Augenklinik, „entscheidend ist darum, dass die Krankheit durch die niedergelassenen Kinderärzte in einem möglichst frühen Stadium diagnostiziert wird.“

 

Unbehandelt führt diese Krebserkrankung fast immer zum Tod. Der Therapieerfolg hängt wesentlich von Lage und Stadium der Tumoren ab. Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, ist die Entfernung des betroffenen Auges oftmals die sicherste Methode. Im Anfangsstadium kann aber auch eine lokale Laser-, Kälte- oder Strahlentherapie ausreichend sein. Zur Behandlung von fortgeschrittenen Erkrankungen können auch Chemotherapie und Strahlentherapie beider Augen oder anderer Organe notwendig werden. Das Ziel der Therapie liegt immer darin, das Überleben zu sichern und dabei für den bestmöglichen Erhalt der Augen und der Sehfunktionen zu sorgen. „Uns erreichen jede Woche viele Anfragen aus dem Ausland. Nach Möglichkeit versuchen wir auch diese Kinder zu behandeln“, berichtet Augenarzt Dr. Markus Holdt vom Referenzzentrum für kindliche Augentumoren.