29.10.2012
Erfolgreicher Tag der Allgemeinmedizin

Prof. Dr. Stefan Gesenhues und Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel

Am 24. Oktober fand der erste „Tag der Allgemeinmedizin“ am Universitätsklinikum Essen statt. Die Fortbildungsveranstaltung war ein voller Erfolg: Es nahmen rund 200 Hausärzte aus der Region teil. Übergreifendes Ziel der Veranstaltung war die Stärkung der hausärztlichen Versorgung und das Aufzeigen moderner Lösungsansätze für eine bessere Patientenversorgung.

„Allgemeinmedizin ist spezialisiert auf den ganzen Menschen. Der Hausarzt ist als Generalist von besonderer Bedeutung in einem Gesundheitssystem von zunehmender Spezialisierung und Subspezialisierung, gar Fragmentierung in der Medizin.“ Mit diesen Worten begrüßte der Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, Prof. Dr. med. Stefan Gesenhues die mehr als 200 teilnehmenden Hausärzte der Region zum ersten „Tag der Allgemeinmedizin“ am Universitätsklinikum Essen. Übereinstimmend betonten die Direktoren der verschiedenen Kliniken und Institute des Universitätsklinikums Essen den elementaren Stellenwert der koordinierenden Funktion von Hausärzten. Denn diese sind – anders als Spezialisten in Kliniken und Krankenhäusern - kontinuierliche Begleiter der Patienten und gestalten deren Versorgung im besten Falle mit einer hohen Qualität und als Teil eines zukunftsorientierten Gesundheitssystems.

 

Die praxisnahen wissenschaftlichen Vorträge wurden durch Allgemeinmediziner und Spezialisten des Universitätsklinikums im Dialog gestaltet: Chronische Erkrankungen einer alternden Gesellschaft bildeten Schwerpunktthemen dieser hochkarätig besetzten ärztlichen Fortbildung. Neurologische Fragestellungen (Schwindel), Beiträge zu chronischen Lungenerkrankungen (Raucherhusten, COPD), zu osteoporotisch bedingten Rückenschmerzen und zur individualisierten Tumortherapie wurden im Dialog erörtert und anschließend im Forum ebenso lebhaft diskutiert wie Stellungnahmen zu sturzbedingten Schenkelhalsfrakturen, zum Meldewesen bei Arzneimittelnebenwirkungen und zu chronischen Herz- und Nierenerkrankungen.

 

Haus- und Familienmediziner bedienen ein breites Versorgungsspektrum. So war  auch der  Behandlungsanlass Organspende ein zentrales Thema des Programms. Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Essen Prof.  Dr. mult. Eckhard Nagel, Transplantationsmediziner und promovierter Theologe, Philosoph und Mitglied im Deutschen Ethikrat, appellierte an die Fachärzte für Allgemeinmedizin, zunächst selbst zu einer klaren Haltung zur Organspende zu kommen. Dies sei eine unverzichtbare Voraussetzung für eine  offene und tolerante  Aufklärung der Patienten und ihrer Angehörigen über dieses komplexe Thema.

 

Die überwältigende Resonanz der teilnehmenden Ärzte und der vielfach geäußerte Wunsch nach regelmäßiger Wiederholung der Veranstaltung bestätigte den Erfolg dieses innovativen Fortbildungskonzeptes.

 

Prof. Dr. Stefan Gesenhues wertete den „Tag der Allgemeinmedizin“ auch als Beginn eines neuen Weges der Zusammenarbeit und des  Wissensaustausches  zwischen Hausärzten und Spezialisten. Übergreifendes Ziel ist dabei die Optimierung des ärztlichen Schnittstellenmanagements zwischen den Versorgungssektoren im Sinne der gemeinsamen Krankenversorgung. „Von dieser Form der Integration neuer evidenzbasierter wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Hausarztmedizin werden vor allem die Patienten in der Region in besonderem Maße profitieren“, war sich Prof. Dr. Stefan Gesenhues sicher.

 

Eine besondere Aufgabe sieht das Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum in der langfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung. „Wer den ärztlichen Nachwuchs für sich gewinnen will, muss eine qualitativ hochwertige Fort- und  Weiterbildung garantieren“, erklärte Prof. Dr. med. Stefan Gesenhues. Die demographische Entwicklung und die zunehmenden Herausforderungen in  der Versorgung einer immer älteren Gesellschaft erfordere eine hohe Qualifikation der Fachärzte für Allgemeinmedizin.

 

Susanne Imhoff-Hasse

Institut für Allgemeinmedizin

Direktor: Prof. Dr. Stefan Gesenhues

Universitätsklinikum Essen

Hufelandstraße 55., 45147 Essen

Tel: 0201/877869 – 0, Fax: 0201/877869-20,