11.05.2021
Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im NAKO-Studienzentrum

Im NAKO-Studienzentren an der Universitätsmedizin Essen haben die Untersuchungen für ein neues Forschungsprojekt begonnen. Im Rahmen des von der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der gesetzlichen Unfallversicherung VBG und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts werden ehemalige Profifußballerinnen und Profifußballer untersucht, bei denen der Gesundheitsstatus nach der Karriere ermittelt werden soll. Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gehörte zu den ersten Probanden und wurde am Dienstagvormittag in Essen untersucht.

 

„Die Untersuchung war total angenehm und strukturiert. Allein die vielen Fragen haben zur intensiven Eigen-Reflektion angeregt. Ich hoffe, dass wir aus den Ergebnissen dieser Fußballer-Studie Rückschlüsse für die künftige Präventionsarbeit im Fußball gewinnen. Die vielen Daten und Informationen, die gewonnen werden, bieten sicher neue Erkenntnisse, die super genutzt werden können“, sagte Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

 

„Wir freuen uns, dass unsere Kompetenzen im Bereich Sport für das besondere Forschungsprojekt genutzt werden. Gesundheit und Sport sind eng miteinander verbunden. Auch deshalb engagieren wir uns als Universitätsmedizin Essen im sportmedizinischen Bereich und sind unter anderem Gesundheitspartner des Olympiastützpunkts Rhein-Ruhr, des Landesportbunds NRW, der Bundesliga-Handballer vom TuSEM Essen und der Bundesliga-Fußballerinnen der SG Essen-Schönebeck. Und natürlich gehören Fußball und Ruhrgebiet einfach zusammen“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

 

„Die Fußball-Studie erweitert unsere seit 2014 laufende NAKO-Studie noch einmal relevant. In Summe sollen an den NAKO-Standorten 500 ehemalige Profis rekrutiert und untersucht werden, wir wollen in unserem Zentrum in Essen einen relevanten Teil dazu beitragen und herausfinden, wie die Untersuchungsergebnisse bei ehemaligen Sportlern aktiven Sportlern helfen können“, sagt Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Wissenschaftlicher Projektleiter der NAKO-Studie in Essen und stellvertretender Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen.

 

„Es spricht für unsere Universitätsmedizin Essen, dass die Fußball-Studie auch hier durchgeführt wird. Wir haben medizinisches Wissen und Technologie konzentriert, unter anderem bei der MRT-Ganzkörperuntersuchung, die nur wenige NAKO-Zentren anbieten“, sagt Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen.

 

Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer der bundesweiten Fußball-Studie sind ehemalige Fußballprofis im Alter zwischen 40 und 69 Jahren vorgesehen, die in der Bundesliga oder 2. Bundesliga beziehungsweise in der Frauen-Bundesliga oder in vergleichbaren ausländischen Ligen gespielt haben. Die Ergebnisse sollen die langfristigen Auswirkungen des Profisports auf die Gesundheit von ehemaligen Profi-Fußballerinnen und Profi-Fußballern aufzeigen, mit dem Ziel, Erkenntnisse zum effektiven Schutz von aktiven Leistungssportlern zu gewinnen.

 

Die NAKO-Gesundheitsstudie ist ein Projekt von 27 Institutionen, u.a. Universitätsklinika, Universitäten, Helmholtz-Zentren, Leibniz-Instituten. Sie ist die bislang größte bevölkerungsbasierte Studie in Deutschland. Die Probanden werden medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression, genauer zu erforschen und Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das multizentrische Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den beteiligten Bundesländern und der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Über 200.000 Personen haben an der NAKO-Studie teilgenommen, davon 30.000 an der zusätzlichen einstündigen MRT-Ganzkörperuntersuchung. Diese am Universitätsklinikum entwickelte MRT-Ganzkörperuntersuchung bieten neben Essen nur vier weitere der 18 Studienzenten an.