27.11.2014
Das Herz vor dem Infarkt schützen

Essen, 27.11.2014 – Wie kann man das Herz vor einem Infarkt schützen? Natürlich muss die Durchblutung so schnell wie möglich wiederhergestellt werden. Aber gibt es auch weitergehende Schutzmöglichkeiten? Mit dieser Frage befasst sich das Teilprojekt der Medizinischen Fakultät Essen der Universität Duisburg-Essen (UDE) im neuen Sonderforschungsbereich 1116 („Master switches bei kardialer Ischämie“), den die Deutsche Forschungsgemeinschaft jetzt an der Universität Düsseldorf einrichtet. Die Fördersumme für das Teilprojekt am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) beträgt 900.000 Euro. Der SFB startet mit Beginn des nächsten Jahres.

Fast jeder zweite Todesfall in Deutschland geht inzwischen auf kardiovaskuläre Erkrankungen zurück, die vom Gefäßsystem oder vom Herzen ausgehen. Dazu zählt allen voran der akute Myokardinfarkt (AMI), besser bekannt als Herzinfarkt. Der neue SFB will die Phase nach einem Herzinfarkt durch experimentelle, präklinische sowie durch klinische Untersuchungen genauer analysieren.

Ziel ist es, Mechanismen zu identifizieren, die in der Phase nach dem Infarkt die Weichen für den weiteren Genesungsverlauf stellen. So könnten auch Ansatzpunkte für neue Therapien gefunden werden. Neben der Universität Düsseldorf als Sprecherhochschule und der Medizinischen Fakultät der UDE sind das Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung Düsseldorf und das Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung Düsseldorf beteiligt.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Heusch und PD Dr. Petra Kleinbongard wird am UK Essen der „Schutz des Herzens durch herzferne Konditionierung während und nach Infarkt“ erforscht. Denn das Herz ist einem Infarkt nicht schutzlos ausgeliefert. Eine kurz andauernde Störung der Durchblutung kann ein molekulares Schutzprogramm aktivieren. Diese Durchblutungsstörung muss nicht einmal das Herz selber betreffen, sondern kann auch auf Distanz wirken.

Die Essener Forscher haben herausgefunden, dass durch einfaches Aufblasen und Ablassen einer Blutdruckmanschette am Arm oder Bein des Patienten ein solches Schutzprogramm aktiviert werden kann. In Folge dessen wird nicht nur der Herzmuskel weniger geschädigt, es sinkt auch die Sterblichkeit der Patienten. Experimentell untersucht wird nun die Signalübertragung einer solchen herzfernen Konditionierung.

Herz- Kreislauferkrankungen gehören zu den Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und sind auch ein Schwerpunkt in der Patientenversorgung am UK Essen.

 

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