23.11.2020
Stellungnahme der Universitätsmedizin Essen zu dem wegen Verdachts auf Totschlag festgenommenen ärztlichen Mitarbeiter

Am vergangenen Freitag, den 20. November 2020, informierten die Universitätsmedizin Essen und die Staatsanwaltschaft mit der Polizei Essen darüber, dass sich ein am Universitätsklinikum Essen seit Februar 2020 beschäftigter Arzt in Untersuchungshaft befindet. Seitens der Staatsanwaltschaft und der Polizei wird dem Facharzt Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Es besteht der Verdacht, dass der Mediziner zwei schwerstkranken Menschen vorsätzlich und rechtswidrig Medikamente in deren letzter Sterbephase verabreicht hat, die zu deren Tod führten.

 

Wir alle sind zutiefst erschüttert, dass sich so etwas bei uns ereignet haben soll.

 

Unsere Gedanken und unsere Anteilnahme gelten den Hinterbliebenen der Verstorbenen. Der Verlust ihres geliebten Angehörigen alleine ist schon extrem schmerzhaft. Darüber dann aber auch noch in den Medien lesen zu müssen, verbunden mit den einleitend genannten Vorwürfen, das ist sicherlich nur sehr schwer zu ertragen.

 

Wir sind darüber hinaus besorgt über die Gefahr des Vertrauensverlustes in die Arbeit unserer tausenden Beschäftigten, die sich seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern der Essener Universitätsmedizin mit all ihrer Kraft für unsere Patientinnen und Patienten einsetzen. Wir werden alles dafür tun, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, zu unterstützen und die Versorgung der sich uns anvertrauenden Patientinnen und Patienten in der jetzt ohnehin bereits anspruchsvollen Pandemiephase auch weiterhin auf höchstem Niveau sicherzustellen. Wir haben vollstes Vertrauen in unsere Mitarbeitenden.

 

Wir werden selbstverständlich auch weiterhin die Arbeit der Staatsanwaltschaft Essen vollumfänglich unterstützen.

 

Für Fragen von Betroffenen und Angehörigen haben wir eine Hotline eingerichtet, die zwischen 8:00 und 16:00 Uhr unter der Telefonnummer 0201-723 3434 erreichbar ist.

 

gez. Der Vorstand