Transplantationsendokrinologie und -diabetologie (TREND-Essen)


Bundesweit stehen etwa 12.000 Patienten auf Wartelisten für eine Transplantation (Tx). Im  Rahmen von Organtransplantationen können Hormonstörungen auftreten, die akut oder chronisch den Organerhalt, die Lebensqualität und das Gesamtüberleben des Patienten beeinflussen.

Organtransplantierte stellen eine besondere Risikogruppe für die Entwicklung eines Diabetes mellitus dar (NODAT = neu-auftretender Diabetes mellitus nach  Transplantation). Die NODAT-Inzidenz ist ein erhebliches Risiko innerhalb des ersten Jahres nach Organ-Tx, mit einem hohen Prozentsatz nach Nieren-, Leber-, Herz-, Lungen- und Knochenmarktransplantation. Bei Nieren- und Lebertransplantatempfängern ist eine Assoziation zwischen NODAT und Organabstoßung, erhöhter Infektionsrate, kardiovaskulären Ereignissen und Mortalität, sowie eine negative Korrelation zum Organüberleben nachgewiesen. Patienten mit einer vorbestehenden Blutzuckerstörung weisen ein 2fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines NODAT auf. Deshalb ist eine endokrinologisch-diabetologische  Diagnostik und Therapie bereits vor einer  Organtransplantation unbedingt erforderlich!

Das Universitätsklinikum Essen stellt international eine der führenden Kliniken für Organtransplantation. Die Etablierung einer systematischen endokrinologisch-diabetologischen Versorgung zur Transplantation angemeldeter und transplantierter Patienten trägt zu einer optimalen medizinischen Versorgung bei, um mittels Prävention und Behandlung endokriner und metabolischer Komplikationen (z. B. Diabetes mellitus, Osteoporose und Infertilität) langfristig den Erfolg einer Organtransplantation und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu erhöhen.