Spendersuche


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E-Mail:   sabine.riebschlaeger@uk-essen.de; sylvia.deckert@uk-essen.de

     

Aufgaben:

In der Sucheinheit des Instituts für Transfusionsmedizin, Bereich Transplantationsdiagnostik der Universitätsklinik Essen werden die Suchen nach einem nicht verwandten Blutstammzellspender im In- und Ausland von Sabine Riebschläger und Frau Sylvia Deckert betreut. Ihre Aufgabe sind die notwendigen HLA-Testungen und andere weiterführenden Untersuchungen beim Patienten und den potentiellen Spendern zu organisieren und aus dem Kreis der Spenderkandidaten einen gewebeverträglichen Spender gemäß den Richtlinien der Deutschen Konsensuskonferenz 2013 auszuwählen.

 

Dabei arbeiten sie eng mit dem Zentralen Knochenmarkspenderregister (ZKRD, www. zkrd.de) in Ulm zusammen, das als Drehscheibe der Übermittlung von Spenderdaten aus dem In- und Ausland dient. Die Sucheinheit wird regelmäßig durch das ZKRD zertifiziert.

  

Zur Zeit sind weltweit über 37.5 Millionen freiwillige Blutstammzellspender in Spenderdateien in Europa, USA, Südamerika, Australien und Asien registriert, davon 9.2 Millionen in Deutschland. 

Im Zeitraum vom 01.01.-31.12.2019 wurde für 494 Patienten eine Spendersuche nach einem nicht verwandten Blutstammzellspender im hiesigen Institut für Transfusionsmedizin, Bereich Transplantationsdiagnostik, eingeleitet. In weniger als drei Monaten konnte für 94% der Patienten ein ausreichend gewebeverträglicher Spender gefunden werden. 

 

Hintergrund:

Jährlich erkranken ca. 6000 Menschen an Leukämie bzw. Blutkrebs. Dabei handelt es sich um eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks. Im Knochenmark werden aus den sogenannten Stammzellen über verschiedene Vorstufen rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen gebildet. Bei einer Leukämie ist diese Funktion gestört, und es werden übermäßig viele unreife Blutzellen produziert, die funktions-untüchtig sind.

 

Wenn eine Leukämie durch einen Blutausstrich aus dem Knochenmark diagnostiziert worden ist, versucht man zunächst mit Zytostatika die Krebszellen abzutöten. Leider kann man mit diesen Medikamenten in vielen Fällen das Fortschreiten der Leukämie nur verzögern; eine Heilung ist jedoch nicht immer möglich. Seit ca. 30 Jahren wird die Transplantation von Blutstammzellen als kurative Therapie bei Leukämie eingesetzt. Für die  Gewinnung der Blutstammzellen gibt es zwei Methoden: bei der peripheren Blutstammzellentnahme werden die benötigten Zellen nach vorheriger Stimulation durch einen hormonellen Wachstumfakor mittels Leukapherese aus dem peripheren Blut gewonnen. Bei der Stammzellentnahme aus dem Knochenmark wird der Beckenkamm unter Vollnarkose punktiert und eine kleine Menge Knochenmark entnommen. Die Spenderzellen werden dem leukämiekranken Patienten anschließend über eine Vene wie eine Bluttransfusion zugeführt. Die gespendeten Stammzellen finden dann von selbst nach einigen Tagen den Weg ins Knochenmark, um dort die Bildung von gesunden Blutkörperchen in Gang zu bringen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer Blutstammzelltransplantation ist die Übereinstimmung bestimmter Gewebemerkmale zwischen Patient und Spender. Diese Gewebemerkmale werden als HLA-Merkmale (Humane Leukozyten-Antigene) bezeichnet und bilden die Oberflächenstruktur auf den weißen Blutkörperchen. Entfernt kann man das HLA-System mit den Blutgruppen vergleichen. Ähnlich wie bei den Blutgruppen kann es bei einer Transplantation mit differenten Gewebemerkmalen dazu kommen, dass die Spenderzellen den Patienten als fremd erkennen und in Folge bekämpfen.

 

Beim HLA-System werden HLA-Merkmale der Klasse I (HLA-A, B, C) und der Klasse II (HLA-DR, DQ, DP) unterschieden. In jeder dieser Gruppe gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Antigene, die mit Ziffern z.B. HLA-A 1 etc. benannt werden. Die HLA-Merkmale werden vererbt, d.h. jeder Mensch erbt jeweils vom Vater und der Mutter einen HLA-Merkmalssatz bestehend aus jeweils einem HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-DR, HLA-DQ, HLA-DP Merkmalsatz, so dass innerhalb der Kernfamilie, also unter den Geschwistern für ca. 30% der Patienten ein gewebeverträglicher Spender gefunden werden kann. Da viele Familien in Deutschland heute nur noch ein Kind haben, wird es zunehmend schwieriger in der Kernfamilie einen Spender zu finden. Für ca. 70% der Patienten mit einer Indikation zur Blutstammzelltransplantation muss daher ein nicht verwandter Spender gesucht werden.

 

Vor Beginn einer Suche nach einem nicht verwandten Blutstammzellspender müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

Absicherung der HLA-Antigene durch eine hochauflösende molekulargenetische Typisierung der HLA- A*, B*,C* Genorte (HLA-Klasse I ) und der HLA-DRB1*, DQB1*, HLA-DPB1* (Klasse II) Genorte durch Testung einer zweiten Blutprobe vom Patienten. Hierzu werden 20 ml EDTA Blut benötigt. 

 

Ärztliches Gutachten mit Auftrag zur Spendersuche (Formblatt, Gutachten UMDS.pdf). 

 

Einverständniserklärung mit Angabe über die Krankenkasse, die vom Patienten bzw. dessen Erziehungsberechtigtem ausgefüllt und unterschrieben werden muss (Formblatt, Einverständniserklärung.pdf).

 

Formblätter können im Downloadbereich abgerufen werden.