Kombinierte Apherese


Aufklärung und Einwilligung zur Apheresespende

 

Bei der kombinierten Thrombozytapherese werden analog der Thrombozytapherese und der Plasmapherese die Blutplättchen (Thrombozyten) und die flüssige Komponente des Blutes (Blutplasma) gespendet. Dieses geschieht simultan in einer Apheresesitzung.

 

Ablauf der kombinierten Thrombozytapherese

Wie bei einer normalen Blutspende wird Ihnen in die Ellenbeuge eine Nadel mit einem angefügten Entnahmeset gelegt. Bei der kombinierten Thrombozytapherese wird in Portionen ein kleiner Teil des gesamten Blutvolumens in dieses sterile, geschlossene Schlauchsystem entnommen und mit einer Substanz (Zitrat = Salz der Zitronensäure), welches das Blut kurzfristig ungerinnbar macht, gemischt. Das Blut gelangt in das Apheresegerät und wird durch Zentrifugation sofort in Blutplasma und Blutzellen aufgetrennt. Aus diesen Blutzellen werden die Thrombozyten abgetrennt und separat vom Plasma gesammelt. Die restlichen Blutzellen werden dem Körper sofort wieder zurückgeführt. Hierbei gelangt ein Teil der Zitratlösung in den Blutkreislauf des Spenders. Zitrat entsteht im Körper aber auch auf natürlichem Wege an vielen Stellen, z.B. im Rahmen des Abbaus von Fetten, Zuckern und Eiweissen. Es wird innerhalb von Minuten von der Leber abgebaut.
Die Spendedauer einer kombinierten Thrombozyten-/Plasmaspende beträgt etwa 45-60 Minuten, wobei ein Volumen von ca. 500 ml entnommen wird.

 

Voraussetzungen für die kombinierte Thrombozytapherese

  • geeignete Armvenen (wird von unserem Entnahmeteam individuell beurteilt)
  • Mindestens zwei erfolgreiche Vollblutspenden
  • Geeignete Hämoglobin- (roter Blutfarbstoff) und Thrombozytenwerte im Blut
  • Bereitschaft für regelmässige Spenden von 45-60 Minuten Dauer.

 

Besonders zu beachtende Punkte

Spendetermin: Da der Spendevorgang sowohl für den Spender als auch für das Blutspendezentrum mit grösserem Aufwand verbunden ist, wird mit Ihnen individuell telefonisch ein Termin durch das Spendebüro (0201/ 723 - 1560) vereinbart. Bei Terminänderungen möchten wir Sie bitten, sich direkt mit dem Spenderbüro in Verbindung zu setzen.


Spendehäufigkeit: Da die Blutplättchen viel schneller nachgebildet werden (ca. 5-7 Tage) als rote Blutkörperchen, können Thrombozytenspenden häufiger durchgeführt werden als Vollblutspenden. Der Plasmaverlust wird vom Körper noch rascher wieder ausgeglichen (ca.1-2 Tage). Eine kombinierte Thrombozytapherese ist in Intervallen von 6 Wochen möglich.


Ernährung: 2 Tage vor der Apheresespende sollten keine (oder wenig) fetthaltige Speisen (Saucen, Frittiertes) eingenommen werden. Das Fett wird im Körper nur langsam abgebaut. Im Plasma wird es durch eine „Trübung“ sichtbar (Lipämie), welche die Weiterverarbeitung des Blutproduktes verunmöglicht. In solchen Fällen muss die Entnahme abgebrochen und das Produkt vernichtet werden. Eine ausreichende Trinkmenge vor dem Spenden erleichtert den Ablauf der Apherese. Es kann im einzelnen Durchgang mehr Plasma entnommen werden, wodurch sich die Entnahmezeit verkürzt.


Medikamente: 5 Tage vor dem Spendetermin dürfen keine Schmerzmedikamente oder Rheumamittel (z. B. Aspirin, Voltaren, Brufen usw.) eingenommen werden, da diese Stoffe die Funktion der Blutplättchen beeinflussen. Folgende Medikamente haben keinen negativen Effekt und können eingenommen werden: Panadol, Contra-Schmerz, No-Flu, Pretuval, Neo-Citran u.a. Andere Medikamente bleiben im Blutplasma und können somit bei dem Empfänger unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Daher bitten wir Sie immer alle eingenommenen Medikamente vor der Spende anzugeben oder bei Unklarheiten vorher telefonisch anzufragen.

 

Häufig gestellte Fragen

Hat die kombinierte Thrombozytapherese Nebenwirkungen? Während der Spende kann es durch die Zitrat-Lösung (siehe „Ablauf der kombinierten Thrombozytapherese“) vorübergehend zu Kribbeln um den Mund und im Finger- und Zehenbereich kommen. Dieses ist harmlos und verschwindet meist rasch durch Flüssigkeitszufuhr oder durch Einnahme eines calziumhaltigen Getränkes/einer Calziumtablette.


Selten kommt es zu vorübergehenden kreislaufbedingten Beschwerden während oder nach der Spende.
Auch nach jahrelangen regelmässigen kombinierten Thrombozytapheresespenden sind bei sorgfältiger Auswahl der Spender keine Nachteile zu erwarten.


Besteht die Möglichkeit von Ansteckung während der Apherese? Für Sie als Spender besteht durch die Spende von Blutprodukten (unerheblich welcher Art) grundsätzlich keine Gefahr für Ansteckung, da steriles Einwegmaterial für die Entnahme verwendet wird. Es ist jedoch sehr gut möglich, dass Erreger aus Ihrem Blut auf einen Patienten übertragen werden. Ihr Blut wird zwar nach jeder Spende auf eine Reihe von Erkrankungen hin untersucht (HIV, Hepatitis-B, Hepatitis-C, Syphilis), es ist jedoch unmöglich, alle infektiösen Erreger ausszuschliessen. Daher ist es so wichtig, dass Sie vor jeder Spende erneut unseren Spenderfragebogen ausfüllen und uns auch Bescheid geben, falls Sie in den 7 Tagen nach der Spende erkranken.


Wie häufig darf ich zur kombinierten Thrombozytapherese kommen? Sie dürfen in Intervallen von 6 Wochen zu einer kombinierten Thrombozytapherese kommen. Es ist natürlich möglich, dass Sie sich auch für längere Spendeintervalle entscheiden.


Wofür werden Thrombozytenkonzentrate und Plasmaprodukte benötigt? Thrombozytenkonzentrate werden häufig für Patienten gebraucht, die sich einer Chemotherapie oder grossen Operationen unterziehen müssen. Blutplasma beinhaltet sogenannte Gerinnungsfaktoren, die zusätzlich zu den Blutplättchen für die Blutgerinnung notwendig sind. Plasmatransfusionen werden zumeist bei schweren Blutverlusten im Rahmen von Organtransplantationen und grossen Operationen benötigt. Darüber hinaus können aus Plasma gezielt Bestandteile isoliert werden, so z.B. Gerinnungsfaktoren für Hämophilie-Kranke „Bluter“ oder Abwehrstoffe (Immunglobuline) für immungeschwächte Patienten.