Expertenstandards


Seit über 20 Jahren werden durch das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) Expertenstandards in der Pflege entwickelt. Die Standards leisten für die professionelle Pflege einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung einer evidenzbasierten Pflegepraxis und dienen als wichtiges Instrument im Theorie-Praxis-Transfer. In den Fortbildungen werden der Inhalt des jeweiligen Standards praxisnah vermittelt, um die Umsetzung und Implementierung in der Praxis zu gewährleisten.

 

Fortbildungen zu den folgenden Expertenstandards stehen zur Verfügung:

  • Ernährungsmanagement in der Pflege
  • Förderung der Harnkontinenz in der Pflege
  • Sturzprophylaxe in der Pflege
  • Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten und chronischen Schmerzen
  • Dekubitusprophylaxe in der Pflege
  • Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz

 

 

Ernährungsmanagement in der Pflege

Essen und Trinken können die Lebensqualität und Krankheitsverläufe von Patientinnen und Patienten stark beeinflussen. Um eine bedürfnis- und bedarfsgerichtete Ernährung zu sichern, gilt es, Anzeichen einer drohenden bzw. bestehenden Mangelernährung frühzeitig zu erkennen und individuelle Unterstützungsangebote zu geben. Pflegende nehmen hierbei eine wichtige Position ein.

Die Fortbildung vermittelt die Grundlagen des Expertenstandards „Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“.

 

Inhalte:

  • Risikofaktoren und Erfassung von Mangelernährung
  • Folgen von Mangelernährung und Dehydration
  • Patientenperspektive bei ernährungsbezogenen Themen
  • Ernährung in speziellen Versorgungssituationen (z. B. bei onkologischen Patienten oder bei Demenz)
  • Mahlzeitengestaltung bei Mangelernährung (inkl. Einsatz von Trinknahrung)

Dauer:

2 Tage, jeweils 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Kerstin Möcking, Kristine Schweins

 

Förderung der Harnkontinenz in der Pflege

Als weitverbreitet pflegerelevantes Problem ist die Harninkontinenz für die betroffenen Patientinnen und Patienten häufig mit einer sinkenden Lebensqualität und einem gesteigerten Pflegebedarf verbunden. Das Problem kann jedoch durch eine frühzeitige Identifikation sowie der Einleitung von Maßnahmen erheblich positiv beeinflusst werden. In der Fortbildung „Förderung der Harnkontinenz in der Pflege“ werden die Inhalte des Expertenstandards vermittelt, um das Ziel des Erhalts einer Harnkontinenz bzw. die rechtseitige Identifikation und Kompensation der Harninkontinenz zu erreichen.

 

Inhalte:

  • Symptome und Risikofaktoren einer Harninkontinenz, Inkontinenzarten
  • Beschreibung und Evaluation von Kontinenzprofilen
  • Allgemeine und spezielle Maßnahmen zur Kontinenzförderung
  • Einsatz von Hilfsmitteln bei kontinenzbedingten Problemen
  • Beratung/Schulung von Patienten und Angehörigen bei kontinenzbedingten Problemen
  • Umsetzungen gezielter Interventionen zur Kontinenzförderung

Dauer:

1 Tag, 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Sonja Krah, Ellen Caroline Kusuran

   

Sturzprophylaxe in der Pflege

Für Patientinnen und Patienten stellen Stürze ein hohes Risiko dar und gehen häufig mit schwerwiegenden Einschnitten in die bisherige Lebensführung einher. Rechtzeitige Identifikation von Risikofaktoren, die Beratung von Angehörigen und Patienten sowie die gemeinsame Maßnahmenplanung und Evaluation können das Sturzrisiko deutlich reduzieren. Der Prozess der Sturzprophylaxe wird hierbei durch Pflegende verantwortet. Ziel der Fortbildung ist es, die Inhalte des Expertenstandards „Sturzprophylaxe in der Pflege“ zu vermitteln, um Stürzen vorzubeugen und freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden.

 

Inhalte:

  • Risikoskalen und weitere Methoden zur Risikoeinschätzung von Sturzrisiken
  • Sturzprävention (z. B. geeignete Hilfsmittel, Umgebungsanpassung, Beratung und Anleitung)
  • Sturzanalyse und -evaluation
  • Rechtliche Aspekte und Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen

Dauer:

1 Tag, 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Petra Runge-Werner

  

Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten und chronischen Schmerzen

Für Patientinnen und Patienten kann eine unzureichende Schmerzbehandlung mit gravierenden Folgen wie psychische und physische Beeinträchtigungen, Verzögerungen des Genesungsverlaufes oder Chronifizierung der Schmerzen einhergehen. Chronische Schmerzen können die Lebensqualität der Betroffenen langfristig negativ beeinträchtigen. Pflegefachpersonen nehmen eine Schlüsselposition im Schmerzmanagement ein. Ziel der Fortbildung ist es, die Grundlagen aus den Expertenstandards zum Schmerzmanagement bei akuten wie chronischen Schmerzen zu vermitteln, um somit ein individuell angepasstes Schmerzmanagement im interdisziplinären Prozess zu erreichen.

 

Inhalte:

  • Differenzierung von akuten und chronischen Schmerzzuständen
  • Erfassung von Schmerzzuständen bei unterschiedlichen Patientengruppen
  • Grundlagen der medikamentösen und nicht-medikamentösen Schmerztherapie
  • Beratung und Schulung von Patienten und Angehörigen zur Schmerzeinschätzung und -beeinflussung
  • Evaluation von Schmerzen

Dauer:

2 Tage, jeweils 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Timo Gottlieb, Melanie Kappe

  

Dekubitusprophylaxe in der Pflege

Dekubitus gehört zu einem der bedeutendsten Pflegephänomen. Prophylaktische Maßnahmen können einer Dekubitusentstehung in vielen Situationen entgegenwirken. Um eine Dekubitusprophylaxe fachgerecht durchzuführen, benötigen Pflegefachpersonen fundiertes Wissen zu Entstehungsmechanismen, Risikoerkennung, prophylaktischen Maßnahmen sowie der Evaluation dieser. In der Fortbildung werden die Grundlagen gemäß des Expertenstandards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ vermittelt.

 

Inhalte:

  • Dekubituseinteilung und Unterscheidung eines Dekubitus zur Feuchtwunde
  • Risikofaktoren und Risikoerhebung
  • Prophylaktische Maßnahmen
  • Beratung und Anleitung von gefährdeten Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen
  • Evaluation und Analyse der Prophylaxe

Dauer:

1 Tag, 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Petra Runge-Werner

  

Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz

Die Beziehungsgestaltung stellt einen wesentlichen Faktor in der pflegerischen Versorgung von Menschen mit Demenz dar. Insbesondere personenzentrierte Interaktions- und Kommunikationsangebote können die Lebensqualität der Menschen steigern und ihr soziales Umfeld fördern. In der Fortbildung werden die Inhalte des Expertenstandards „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ vermittelt.

 

Inhalte:

  • Personenzentrierte Pflege
  • Identifikation von und Kommunikation mit Patienten mit Demenz
  • Pflegerische Interventionen bei Patienten mit Demenz
  • Information, Schulung und Beratung von Betroffenen und Angehörigen

Dauer:

1 Tag, 09:00 - 16:00 Uhr

Referent/in:

Dominik Bruch

  

Weitere Kursdetails

Voraussetzung:

Nachweis von Grundlagenwissen zur evidenzbasierten Pflege (z. B. Fortbildung "Grundlagenwissen Evidenzbasierte Pflege" oder Modulnachweise aus einem Studium).

 

Zielgruppe:

Der Kurs wendet sich an alle Pflegenden der Universitätsmedizin Essen sowie an externe Interessenten aus Einrichtungen im Gesundheitswesen.

 

Teilnehmerzahl:

10 - 16 Teilnehmende

 

Termine:

Die aktuellen Termine finden Sie in unserem Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm unter der Rubrik Fortbildungen.

 

Ansprechpartnerinnen:

Organisatorisch:

Aline Törber, Bildungsakademie

Tel.: (0201) 723-3970, E-Mail: aline.toerber@uk-essen.de

 

Inhaltlich:

Bernadette Hosters, Stabsstelle Entwicklung und Forschung Pflege

Tel.: (0201) 723-2572, E-Mail: bernadette.hosters@uk-essen.de

 

Kosten:

Für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen ist die Teilnahme bei dienstlicher Befürwortung kostenlos.

Externe Teilnehmende erhalten Auskunft zu den Gebühren auf Anfrage.

 

Registrierpunkte:

Die Bildungsakademie ist anerkannter Anbieter der RbP – Registrierung beruflich Pflegender.

 

Anmeldungen:

Bitte nutzen Sie unsere Anmeldeformulare.