Grundlagenwissen Evidenzbasierte Pflege


Um eine bestmögliche pflegerische Versorgung zu erreichen, ist es zwingend notwendig, neben der eigenen pflegerischen Expertise neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu integrieren. Die Integration von evidenzbasiertem Wissen in das pflegerische Handeln ist jedoch nicht immer einfach. So ändern sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse stetig, sind nicht immer leicht zugänglich und/oder schwer verständlich.

 

In der Fortbildung werden die Grundlagen des „Evidence-based Nursing (EBN)“ an insgesamt 4 Tagen zu folgenden Schwerpunkten vermittelt:

 

  • Evidenzbasierte Pflege – Möglichkeiten und Grenzen
  • Assessmentinstrumente – Kritisch hinterfragen
  • Beratung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen – Fester Bestandteil einer evidenzbasierten Pflege

 

 

Schwerpunkt I: Evidenzbasierte Pflege – Möglichkeiten und Grenzen

Pflegefachpersonen müssen in täglichen pflegerischen Einzelfallentscheidungen beurteilen, ob die angewendeten Pflegeinterventionen geeignet für die/den Patienten sind. Um Interventionen auszuwählen und auf Wirksamkeit zu überprüfen, greifen sie sowohl auf ihre fundierte klinische Expertise wie auf externes aktuelles Wissen zurück. Externe Erkenntnisse ändern sich jedoch rasant, sind nicht immer einfach aufzufinden und in ihrer Qualität schwer zu beurteilen. Der Kurs dient dazu, die Grundlagen einer evidenzbasierten Pflege zu vermitteln sowie die Methodik anhand von Praxisbeispielen anzuwenden.

 

Detailinhalte:

  • Evidenzbasierte Pflege (EBN) – Nutzen für die Praxis
  • Literaturrecherche – Datenbanken – Suchstrategien
  • Hierarchie der Aussagekraft von Studien (Level of Evidence)
  • Studien anhand einer vorgegebenen Checkliste kritisch bewerten
  • Theorie-Praxis-Vernetzung

   

Schwerpunkt II: Assessmentinstrumente – Kritisch hinterfragen

Datensammlung im Sinne des Pflegeprozesses erfährt durch spezielle Einschätzungsinstrumente (Assessmentinstrumente) wie Skalen, Scores und Indizes eine Systematisierung. Assessmentinstrumente werden beispielsweise eingesetzt, um die Pflegebedürftigkeit und den Pflegebedarf zu ermitteln. Eine strukturierte Einschätzung ist sowohl für den Behandlungsbedarf und Schulungsmaßnahmen als auch für die Entlassungsplanung oder Überleitungspflege von Bedeutung. Assessmentinstrumente müssen aus diesem Grund eine hohe Güte aufweisen, bevor eine flächendeckende Einführung in die Praxis erfolgt.

 

Detailinhalte:

  • Sinn und Zweck von Assessmentinstrumenten
  • Theoretische Grundlagen zur kritischen Bewertung von Assessmentinstrumenten
  • Auswahl des richtigen Instrumentes zur Risikoerkennung, Risikoeinschätzung, Selbstpflegekompetenz des Patienten und Unterstützungsmöglichkeiten der Angehörigen
  • Grenzen und Möglichkeiten von Assessmentinstrumenten
  • Kritische Bewertung von Assessmentinstrumenten
  • Assessmentinstrumente in der elektronischen Patientendokumentation

  

Scherpunkt III: Beratung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen – Fester Bestandteil einer evidenzbasierten Pflege

Die Beratung und Anleitung von Patientinnen und Patienten nimmt eine zentrale Rolle in der täglichen pflegerischen Versorgung ein. Um Patienten und Angehörige adäquat Wissen zu vermitteln ist es jedoch wichtig, ihnen geeignete und qualitativ hochwertige Informationen zukommen zu lassen und Methodiken wie z. B. shared desicion making oder Mikroschulungen anzuwenden. In der Fortbildung wird der besondere Stellenwert der Beratung und Anleitung im Rahmen der evidenzbasierten Pflege fokussiert. Überdies werden Methodiken zur Beratung und Anleitung vermittelt sowie Beratungsmaterialien kritisch bewertet.

 

Detailinhalte:

  • Erkennen des Beratungsbedarfes im Rahmen der pflegerischen Anamnese
  • Planung von Information, Schulung und Beratung
  • Durchführen von Evaluation der Beratungssituation
  • Gezielter Einsatz von Methoden und Medien
  • Kritische Beurteilung von verfügbaren Beratungs- und Informationsunterlagen

    

Weitere Kursdetails

Zielgruppe:

Der Kurs wendet sich an alle Pflegenden der Universitätsmedizin Essen sowie an externe Interessenten aus Einrichtungen im Gesundheitswesen.

 

Teilnehmerzahl:

10 - 16 Teilnehmende

 

Termine:

Die aktuellen Termine finden Sie in unserem Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm unter der Rubrik Fortbildungen.

 

Gesamtdauer:

4 Tage im Block, jeweils 09:00 - 16:00 Uhr

 

Referentinnen:

Timo Gottlieb, Jennifer Brendt, Lena Schendel

 

Ansprechpartnerinnen:

Organisatorisch:

Aline Törber, Bildungsakademie

Tel.: (0201) 723-3970, E-Mail: aline.toerber@uk-essen.de

 

Inhaltlich:

Bernadette Hosters, Stabsstelle Entwicklung und Forschung Pflege

Tel.: (0201) 723-2572, E-Mail: bernadette.hosters@uk-essen.de

 

Besondere Hinweise:

Grundkenntnisse der englischen Sprache und im Umgang mit dem PC sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung!

 

Die Fortbildung dient als Vorbereitung für die Fortbildungskurse zu den Expertenstandards in der Pflege.

 

Kosten:

Für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen ist die Teilnahme bei dienstlicher Befürwortung kostenlos.

Für externe Teilnehmende wird eine Gebühr von 350,00 € erhoben.

 

Registrierpunkte:

Die Bildungsakademie ist anerkannter Anbieter der RbP – Registrierung beruflich Pflegender.

 

Anmeldungen:

Bitte nutzen Sie unsere Anmeldeformulare.